TV Bassenheim jagt in Engers den Pokal-Hattrick

Engers. Ein attraktives Teilnehmerfeld von drei Ober- und einem Rheinlandligisten ermittelt am Ostermontag in der Sporthalle in Engers beim „Final-Four-Turnier“ der Frauen den Sieger im Wettbewerb um den Pokal des Handballverbands Rheinland (HVR) 2016/2017. Der gastgebende TV Engers, die HSG Wittlich, der TV Bassenheim und die HSG Hunsrück wollen sich Trophäe, das Preisgeld und den Startplatz im Wettbewerb um den DHB-Pokal sichern.

Die Gastgeberinnen vom TV Engers (blaue Trikots), hier im Rheinlandliga-Spitzenspiel gegen die DJK/MJC Trier II (14:17), stellen sich am Ostermontag den drei Oberligisten HSG Wittlich, TV Bassenheim und HSG Hunsrück im Final-Four-Turnier um den HVR-Pokal entgegen. Foto: Jörg Niebergall

„Wir sind gegen die drei höherklassigen Mannschaften der Außenseiter. Das wird ganz bestimmt kein Zuckerschlecken, aber der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze“, sagt der Engerser Handball-Abteilungsleiter Paul Ganzer. Die Gastgeberinnen, die in der Rheinlandliga hinter der DJK/MJC Trier II am vergangenen Wochenende vorzeitig die Vizemeisterschaft gesichert haben und am Montag auf die beiden langzeitverletzten Leistungsträgerinnen Derya Akbulut und Jenna Wadle sowie Anne Kinzer (Urlaub) verzichten müssen, bestreiten das erste Halbfinale ab 11 Uhr gegen die HSG Wittlich.

Thomas Feilen, der Trainer des Oberliga-Fünften Wittlich, hat sich den Finaleinzug auf die Fahnen geschrieben, erwartet in der Vorschlussrunde aber keinen Selbstläufer: „Nicht nur der Heimvorteil, sondern auch der Vorteil des Harzverbotes liegt eindeutig beim Gastgeber Engers.“ Die Mannschaft vom Wasserturm ist es als einziger Final-Four-Teilnehmer aus dem Ligabetrieb gewohnt, ohne Haftmittel zu spielen. Aber auch vor der handballerischen Qualität des TVE zeigt Feilen Respekt: „Ich rechne mit einem engen Spiel, weil der Gastgeber eine homogene, physisch fitte und aggressive Mannschaft stellt, die wir aber dennoch bezwingen wollen und aus dem Spiel gegen unsere Reserve gut kennen. Unsere guten Leistungen in der Liga haben meiner Mannschaft die nötige Sicherheit gegeben, auch enge Spielsituationen zielführend für sich zu entscheiden.“ Die Eifelaner haben in der Liga eine prima Serie von zuletzt sieben Partien ohne Niederlage vorzuweisen. Unter anderem besiegten sie dabei Spitzenreiter SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam und knöpften dem Rangzweiten TV Bassenheim einen Zähler ab.

Der TVB bestreitet in Engers ab 12.45 Uhr das zweite Halbfinale gegen die HSG Hunsrück. Vor dem Team von Jessica Gerlach liegen die Wochen der Wahrheit: In der Oberliga liegt Bassenheim nur einen Zähler hinter dem Tabellenführer Ottersheim, der am 22. April in der Karmelenberghalle gastiert. In Engers winkt der Titel-Hattrick auf HVR-Ebene. „Wir wollen natürlich zum dritten Mal in Folge den Pokal gewinnen, aber der Fokus liegt auf der Meisterschaft. Deshalb werden wir die Kräfte bestmöglich auf alle Schultern verteilen und dabei so gut wie möglich abschließen“, sagt die Trainerin Jessica Gerlach, deren Team Schwierigkeiten mit der Vorbereitung hatte. Etliche Leistungsträgerinnen sind angeschlagen, zudem stand die Halle aufgrund von kurzfristig anberaumten Reparaturarbeiten zu Trainingszwecken nicht zur Verfügung. Um den Erfolg von 2015 und 2016 zu wiederholen, muss Bassenheim Konstanz in seine Leistungen bringen. Gerlach: „Unsere Form ist mehr denn je tagesabhängig.“

Die HSG Hunsrück führte den Bassenheimern in dieser Runde einen von zehn Minuspunkten in der Oberliga zu. Im Punktspiel Mitte Februar trennten sich beide Teams in Kleinich mit 24:24. Ein ähnlich knapper Ausgang wäre für Trainer Sascha Burg eine Überraschung: „Bassenheim ist für mich der Pokalfavorit. Auch wenn wir selbstverständlich alles geben werden, ist Platz drei unser realistisches Ziel“, erklärt er. Seine HSG hat ihr Saisonziel Klassenverbleib bereits in der Tasche und fährt deshalb ohne Druck an den Rhein, wo einige Spielerinnen, die sonst weniger Einsatzzeiten erhalten, auf ihre Kosten kommen sollen. „Als Belohnung dafür, dass sie die ganze Saison über hart gearbeitet haben“, erklärt Burg. red

Quelle: Rhein-Zeitung (12.04.2017)
www.rhein-zeitung.de