Ein Derbysieg, der Selbstvertrauen im Abstiegskampf gibt: Die Frauen des TV Bassenheim setzten sich in heimischer Halle in der Handball-Oberliga verdient und deutlich mit 37:26 (17:13) gegen den Lokalrivalen TuS Weibern II durch.
Erleichterung auf Bassenheimer Seite, betretene Mienen bei den Juniorinnen des TuS Weibern nach dem Schlusspfiff. Die vor der Partie punktgleichen Tabellennachbarn boten eine für die Zuschauer unterhaltsame Partie. Die Trainer rauften sich aber öfter die Haare, die im Abstiegskampf herrschende Anspannung war den Akteurinnen deutlich anzumerken.
In der Anfangsphase gestaltete sich das Spiel ausgeglichen. Eine Viertelstunde war gespielt, die Anzeigetafel zeigte 4:4, beide Mannschaften taten sich schwer, den Rhythmus zu finden. Nach dem 6:6 (18.) bekamen die Gastgeberinnen das Spiel besser in den Griff und übernahmen nun dauerhaft die Führung. Der TVB hatte Größenvorteile, es zeichnete sich ab, dass der Weiberner Rückraum damit Probleme bekommen würde. Die Zweitliga-Reserve agierte zu umständlich, Würfe aus dem Rückraum blieben meist in der Deckung hängen, die Außen wurden kaum in Szene gesetzt. Zusätzlich entschärfte die gut aufgelegte TVB-Keeperin Meike Nolden zwei Siebenmeter von Ellen Schmitz. Über 14:11 (24.) ging es mit 17:13 für die Gastgeberinnen in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel hielten die Bassenheimerinnen den Vorsprung zunächst konstant, ehe das Team von Trainerin Angelika Moskopp ab der 39. Minute drei Tore in Serie erzielen konnte und die Führung damit auf sechs Treffer ausbaute – 22:16. Weibern II bäumte sich noch einmal auf, verkürzte auf 20:24 (47.). Die überragende Linksaußen Michelle Sorger beendete den kurzen Lauf der Gäste aber jäh mit drei Toren in Folge und sorgte damit für mehr als nur die Vorentscheidung. Sorger steuerte insgesamt 15 Treffer zum Sieg bei, sechs davon per Siebenmeter bei hundertprozentiger Quote. In den letzten Minuten ergaben sich die Weibernerinnen ihrem Schicksal, der TVB konnten den Vorsprung weiter ausbauen. Mit dem Schlusspfiff erzielte Astrid Israel das 37:26.
„Ein hochverdienter Erfolg, auch wenn das noch nicht unser bestes Leistungsniveau war. Die Deckung stand gut. Michelle Solger gebührt ein Extralob. In den kritischen Phasen hat sie mit ihren Toren dafür gesorgt, dass keine Unruhe aufkam“, meinte TVB-Trainerin Moskopp. „Aus den nächsten vier Spielen sollen acht Punkte her. Sekt oder Selters, jetzt gilt’s im Abstiegskampf. Ins Final Four am nächsten Wochenende gehen wir nun tiefenentspannt.“
Weiberns Mannschaftsbetreuer Udo Brust erkannte die verdiente Niederlage beim Lokalrivalen an: „Am Ende fällt das Ergebnis ein wenig zu hoch aus, aber der Sieg des TVB ist verdient. Nachdem die erste Halbzeit noch relativ ausgeglichen war, konnten wir im zweiten Durchgang nicht mehr überzeugen. Wir müssen nun sehen, dass wir den Klassenverbleib noch irgendwie schaffen.“
Es spielten für Bassenheim:
Nolden (TW), Eich (TW); Sorger (15/6), Schönfels, Oster (4), Israel (2), Henn, Keller (8), Kohlrausch, Beuster, Ring, Henn (6) und Dähler (2)
Bericht der Rhein-Zeitung, Lutz Klattenberg