Die alte Fußballweisheit Sepp Herbergers („Ein Spiel dauert 90 Minuten) lässt sich im Handball zwar auf nur 60 Minuten herunterbrechen, aber auch die waren für die Rheinlandligahandballer des TV Bassenheim einmal mehr zu lang. Gegen das Spitzenteam der HSV Rhein-Nette verlor das Team vom Karmelenberg beim 22:30 (12:13) zum wiederholten Mal aufgrund eines klaren Leistungsabfalls, nachdem es zuvor fast 45 Minuten mithalten konnte. „Kitzeln“ wollte TVB-Trainer Matthias Lorenz den neuen Tabellenzweiten, der bei 15:3 Zählern nach Minuspunkten sogar Ligaprimus vorm SV Urmitz (16:4) ist.
In den ersten 30 Spielminuten des Derbys gegen die Andernach/Plaidter Kombination wurde Lorenz‘ Wunsch sogar erfüllt, denn die Gastgeber ärgerten die HSV mit Führungen in der Größenordnung von zwei, drei Toren. Beim 9:5 lagen die Bassenheimer sogar mit vier Treffern vorne.
So bedurfte es schon Schwerstarbeit für Rhein-Nette, um sich vor der Pause beim 11:11 (25.) erstmals komplett heranzuarbeiten und dann bis zum Halbzeitpfiff dranzubleiben. Ganze zwölf Gegentore gegen die HSV-Torfabrik waren ein Beleg für die gute Bassenheimer Defensivarbeit, und auch im Angriff zeigten die Gastgeber eine ordentliche Leistung.
Selbst nach der Pause ließen sie sich dann auch nicht abschütteln, wenngleich die Gäste nun stets einen bis zwei Treffer vorne lagen. Doch dann kam es, wie so oft bislang. Das 20:22 war der letzte Bassenheimer Zwei-Tore-Rückstand. Beim 20:22 ging die Partie allmählich für den TVB dahin, von 21:25 mussten sie dann fünf Minuten vor Spielende auf 21:27 abreißen lassen und verloren dann noch klar unter Wert mit 22:30. Trainer Matthias Lorenz ärgerte sich: „Wir waren lange komplett ebenbürtig. Diese Durchhänger in den Spielen haben uns jetzt schon einige Punkte gekostet. Dieses Problem müssen wir im kommenden Jahr in den Griff bekommen, wenn wir in der Rheinlandliga bleiben wollen.“
Bassenheim: Flöck, Feilen; Bohlander (6), Pieper (6/2), Ihrlich (3), Neideck (3), Sommer (3), Krechel (1), Buch, Otto, Stahl, Wehrend, Zerwas.
Quelle: Rhein-Zeitung (17.12.2017)
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