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TV Bassenheim gewinnt Derby beim SV Urmitz

Koblenz. Im vierten Saisonspiel hat es die Turnerschaft Bendorf in der Handball-Rheinlandliga erstmals erwischt. Nach einer ebenso knappen wie vermeidbaren 25:26-Niederlage bei der HSG Bad Ems/Bannberscheid sind die Barthel-Schützlinge ihre Tabellenführung vorerst los. Im Derby zwischen dem SV Urmitz und dem TV Bassenheim setzte es für die Gastgeber eine 27:30-Heimniederlage.

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Kein Durchkommen – im Derby der Handball-Rheinlandliga hatte der TV Bassenheim beim SV Urmitz (blaue Trikots) alles im Griff und setzte sich 30:27 durch. Foto: Wolfgang Heil

HSG Bannberscheid/Bad Ems – TS Bendorf 26:25 (14:14)

An der Lahn kamen die Bendorfer Falken anders als in den bisherigen Begegnungen eher schleppend in die Gänge. Das schnelle 1:0 von David Mohrs per Siebenmeter brachte kaum Sicherheit, denn die Turnerschaft erspielte sich danach zwar über eine stabile Abwehr auch sehr gute Gelegenheiten, vergab aber von Beginn an zu viele klare Möglichkeiten. Wobei Bendorfs Werfer nun im Gegensatz zu den Gastgebern (drei von drei Siebenmeter verwandelt) bei Strafwürfen nicht mehr so sicher agierten und drei von sieben dieser Top-Gelegenheiten ausließen. So drehten die Gastgeber das 0:1 in eine eigene 4:1-Führung um, der Bendorf dann bis zur 20. Minute hinterherlief.

Gegen Ende der ersten Hälfte aber kam Bendorf wieder besser in sein sonst so gewohntes Tempospiel, schloss von 9:11 auf 11:11 auf und schaffte beim 14:13 die zweite Führung, ehe die HSG noch zum 14:14 vor der Pause egalisierte. So ausgeglichen ging es dann nach Wiederanpfiff beständig weiter.

Der zweite Durchgang entwickelte sich zu einer echten Nervenprobe. Bendorf legte vor, die HSG glich aus. Insbesondere Nicolas Barreteau und Moritz Gutfrucht behielten immer wieder die Nerven und erzielten wichtige Treffer zur 19:18-Führung. Dann bog die Kurstadt/Westerwald-Kombination diese Mitte der zweiten Hälfte beim 20:19 wieder zu ihren Gunsten um. Dieser Zwischenstand war die Einleitung einer packenden und dramatischen Schlussphase. Wenngleich die Spritzigkeit und Effektivität der letzten Wochen auf Bendorfer Seite fehlte, hielt die Mannschaft gegen. In Unterzahl sahen schon einige Bendorfer Fans beim 25:23 für die Gastgeber ihre Felle davon schwimmen, doch 40 Sekunden vor Abpfiff vollendete Fabian Schmitt trotz Unterzahl und Foul an ihm fast von der Grundlinie zum 25:25.
Beim schnellen Anwurf wurde dann ein HSG-Akteur von Bendorfs erfolgreichstem Werfer, David Mohrs, am Mittelkreis zu Fall gebracht. Die rot-blaue Karte gegen Mohrs mit dem folgerichtigen Siebenmeter für die Gastgeber fiel in die Kategorie hart, aber vertretbar. Die an diesem Tag ausschlaggebende, bessere Chancenverwertung der HSG dokumentierte Mathias Baldus mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter. „Diese Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben. Nun gilt es, die richtigen Lehren daraus zu ziehen und es in den nächsten Wochen besser zu machen“, meinte Bendorfs Trainer Christoph Barthel.

Bendorf: Boinski, Kunz; Mohrs (8/3), Gutfrucht (6), Barreteau (4), Litzmann (3/1, Dreidoppel (2), Strüder (1), Schmitt (1), Acar, Becher, Kersten, Schaub.

SV Urmitz – TV Bassenheim 27:30 (13:17)

Eine angesichts der Bassenheimer Personalsituation so nicht zu erwartende Heimniederlage brachten die nur mit acht Feldspielern angetretenen Gäste dem SV Urmitz bei. TVB-Trainer Olaf Neumann musste mit Fabian Gerlach, Lukas Pieper und Christoph Räder auf drei wichtige Akteure verzichten. „Wir mussten improvisieren und haben mit Christian Buch im Rückraum gespielt. Zudem war zum Glück auch Serdar Begen da, und freundlicherweise sind und auch fünf Spieler aus der zweiten Mannschaft zur Hilfe gekommen“, sagte Neumann.

Unbeeindruckt davon konnte der TVB nach ausgeglichen Start ab dem 5:5 zunächst eine Zwei-Tore-Führung (7:5) erobern und sich sogar ab Mitte der ersten Halbzeit immer weiter absetzen. Bei Urmitz lief in dieser Phase fast gar nichts, und Bassenheims Vorsprung wuchs auf 16:9 an. Dann aber erlaubten sich auch die Gäste einige Konzentrationsschwächen, während der SVU seine stärkste Phase hatte und auf 13:17 verkürzen konnte. Urmitz kämpfte nun verbissen, kam aber nie näher als auf zwei Tore Differenz heran. Neumann: „Herauszuheben ist die Leistung von Marco Stahl, der Lars Pitzen weitest gehend ausgeschaltet hat, mehrere gefährliche Gegenstöße von Urmitz vereiteln konnte und am Ende auch noch ein wichtiges Tor gemacht hat.“

Der laut Neumann „wichtige Treffer“ war das 29:26 eine halbe Minute vor Spielende, mit dem die Urmitzer Niederlage besiegelt war. SVU-Trainer Zradvko Guduras erwies sich als fairer Verlierer, denn er sagte: „Wir haben verdient verloren. Bassenheim war von der ersten Minute an besser. Sie waren im Gegensatz zu uns immer hellwach, haben im Angriff clever und geduldig gespielt und stark gedeckt. Durch die verschlafene Anfangsphase sind wir nie mehr richtig in die Begegnung gekommen. Das war ein Beweis dafür, dass meine junge Mannschaft noch einiges an Lehrgeld bezahlen wird, ehe wir richtig stabil sind.“

Urmitz: C. Flöck, Löcher – Pitzen (8/2), Majewski (6), Weber (4), Häring (4/1), Becker (3), Boos (1), Hoffend (1), Eitelbach, Elmers, Ohlendorf.

Bassenheim: T. Flöck, Klappthor; Begen (8/2), Reick (8/3), Buch (5), Stahl (3), Israel (2), Kreuter (2), Sauer (2), und Fetz.

Von unserem Mitarbeiter
Harry Traubenkraut

Quelle: Rhein-Zeitung (03.10.2016)
www.rhein-zeitung.de

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