Mit Langhanteln zur Verbesserung der muskulären Leistungsfähigkeit
„Krafttraining mit Kindern ist in Deutschland noch mit vielen Vorurteilen belegt. Inzwischen sind jedoch auch bei uns Betrachtungsweisen im Sportalltag festzustellen, dass die Anforderungen an Fitness und Kraft in den verschiedensten Sportarten ansteigen und somit auch neue Trainingsmethoden angewendet werden müssen. So sollte es ergänzend zu einem speziellen Sportarttraining immer auch eine sinnvolle und verantwortbare körperliche Ausbildung durchgeführt werden“, betonte Udo Chandoni, der lizenzierte Handball- und Fitnesstrainer aus Bassenheim. Chandoni führt derzeit mit zwei Jugendmannschaften sowie mit den Herrenmannschaften des TVB und des TV Güls ein persönlichkeitsgerechtes Krafttraining durch. Dies geschieht zum einen mit Übungen, bei denen das eigene Körpergesicht als „Sportgerät“ eingesetzt wird und zum anderen mit Langhanteln.
Dabei werden regelmäßig RE-Tests zur Erfassung von Leistungssteigerungen (Hochsprung aus dem Stand und Wurf mit dem Medizinball) eingesetzt. „Nachdem ich mich bereits zuvor mit der Methodik beschäftigt habe, hat unser Verein den Diplom-Sportlehrer Martin Zawieja eingeladen, der sowohl als Dozent an der Trainerakademie als auch als Übungsleiter (für ein spezielles Krafttraining) bei der deutschen Handball-Juniorenmannschaft äußerst erfolgreich arbeitet. Udo Chandoni vermerkte hierzu, dass es, nicht zuletzt durch das gezielte Krafttraining bei den zweimaligen DHB-Junioren-Weltmeistern in dieser Zeit zu keinen ernsthaften Verletzungen gekommen war und die Jungs auf die Minute topfit die WM-Partien bestreiten konnten. Der bisherige für die Junioren zuständige, und jetzt für die Herren-Nationalmannschaft zuständige Trainer Martin Heuberger will mit Zawieja, der zwischenzeitlich ein Buch (zusammen mit Klaus Oltmanns) mit dem Titel „Kinder lernen Krafttraining“ veröffentlicht hat, auch weiterhin zusammen arbeiten, da er von dessen Trainingsmethoden absolut überzeugt ist. Vor vielen interessierten Übungsleitern referierte Martin Zawieja vor einigen Wochen in der Bassenheimer Karmelenberghalle über die Methodik und die positiven Auswirkungen des so genannten Langhantel-Trainings, das zwar aus dem Gewichtheber-Umfeld stammt, in keinem Fall jedoch etwas mit dem Training auf Gewichtsmaximierung zu tun hat. Zur Aufwärmung sämtlicher Körperpartien wird nur der Stab benötigt, der 2,5 Kg wiegt.
Im Verlauf der jeweiligen Übungseinheit werden an beiden Seiten Scheiben mit jeweils 2,5 Kg Gewicht angebracht. „Der Schwerpunkt dieses Athletik-Trainings liegt in den Bereichen Mobilität, Stabilität und Explosivität. Gerade das Training mit der Langhantel stellt qualitativ die höchste Stufe des Athletiktrainings dar“, betonte Udo Chandoni. Mit Überraschung haben inzwischen viele Trainer festgestellt, dass gerade die „dünnen“ Spieler enorm an Stabilität gewonnen haben, wobei offenkundig die Übungen (bei denen auch B-Jugend-Co-Trainer Thomas vom Hofe mitwirkte) den 13-16-jährigen Spielern der Bassenheimer C- (Trainer Michael Schröder) und B-Jugend (Peter Leber) großen Spaß machten.
Dies war auch bei den Bassenheimer Kaderspielern Fabian Flöck und Bejamin Oster (98er Jahrgang), bei Lukas Freimuth, Maximilian Adams und Felix Poll (97er Jahrgang) sowie bei Nico Leber und Dominik Stein (96er Jahrgang) zu spüren, die diese zusätzliche Übungseinheit mit Konzentration und entsprechender Motivation absolvierten.
Von der Eigendynamik und der Effektivität des Krafttrainings mit dem eigenen Körpergewicht sowie mit den Langhanteln sind auch die Trainer der Mülheimer Bundesliga-A-Jugend sowie der Oberliga B-Jugend, Hermann-Josef Häring und Christoph Barthel, überzeugt, die diese Trainingsform auch bei ihren Teams anwenden. „Der Sinn dieses speziellen Trainings liegt klar auf der Hand und leuchtet ein. Hier werden nicht einzelne Muskelpartien sondern ganzheitlich Arme, Beine und vor allem die Bauch- und Rückenmuskulatur schonend, aber dennoch intensiv, beansprucht“, erläuterte Chandoni, der natürlich selbst Handball gespielt und in den Jahren zuvor die Damenmannschaften des TV Bassenheim, des TV Arzheim und der HSV Rhein-Nette sowie Jugendauswahl-Mannschaften des HVR trainiert hat. „Es handelt sich dabei um ein ganzheitlich aufgebautes Athletik-Training, bei dem allein schon das Erlernen der Technik des Langhantel-Trainings Fortschritte beim Muskelaufbau bringt.
Mit den diversen Übungen werden die Bauch- und Rückenmuskulatur in besonderer Weise gestärkt und dabei neben der Kraft- und Muskelstärkung gleichzeitig auch Körper-Gleichgewicht und Bewegungskoordination gefördert“, erläuterte Udo Chandoni. Bei all dem ist der 42-jährige ein gewissenhafter Übungsleiter, der regelmäßig so genannte RE-Tests durchführt, um anhand nachprüfbarer Daten mögliche Leistungsverbesserungen in Wurf, Sprung und Lauf zu dokumentieren und Veränderungen immer wieder mit Datum und Leistungsdaten nachweisen zu können. Der Diplom-Trainer in den Diensten des Deutschen Handballbundes, Martin Zawieja, macht Udo Chandoni Mut für die Durchführung des zusätzlichen Trainingskonzeptes vor allem mit den Kindern und den Jugendlichen des TV Bassenheim und wünscht ihm viel Erfolg mit dieser Trainingsmethode, die selbstverständlich auch bei anderen Sportarten angewendet werden kann.
Bericht und Bilder von Jürgen Grab.
hallo jan,
nene. da sind die jungs noch weit entfernt :-))
technisch sind die jungs jedoch weiter :-))
Muss ich mir Sorgem machen, dass die schon genauso viel Gewicht aufliegen haben wie wir? ;-)