Bassenheim gewinnt nach dramatischem Endspiel zum zweiten Mal den HVR-Pokal Eine größere Dramatik hätte sich selbst Alfred Hitchcock bei der Beschreibung des Endspiels um den HVR-Pokal nicht einfallen lassen können. 6 Tore Vorsprung für Wittlich, 2 verworfene 7 Meter von Bassenheim in den letzten zwei Spielminuten, Unentschieden sowohl nach 60 Spielminuten als auch nach jeweils fünf 7-Meter Schützinnen. Dies sind die wichtigsten Eckdaten eines hochspannenden und dramatischen Finales zwischen dem TV Bassenheim und der HSG Wittlich.
Anders als noch vor Wochenfrist konnte Wittlichs Trainer Thomas Feilen fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Selbst die letzte Woche noch verletzten Nadja Zimmermann, Jennifer Simonis und Gwenny Barthen waren mit von der Partie. Auf Bassenheimer Seite sah dies allerdings anders aus, Trainerin Jessica Gerlach standen gerade einmal 9 Feldspielerinnen zur Verfügung, so dass sie selbst für den Notfall das Trikot anzog. Von Beginn an entwickelte sich eine Partie, bei der die beiden Abwehrreihen und die Torhüter das Spiel bestimmten. Beide Angriffsreihen hatte ihr Probleme im Abschluss, oder verursachten eine Vielzahl technischer Fehler. Dies führte dazu, dass es nach knapp 15 Spielminuten erst 2:2 stand. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit gelang es Wittlich sich mit 3 Toren (7:4 / 8:5) abzusetzen. Zwar gelang Bassenheim im weiteren Verlauf der Ausgleich (8:8). Gegen Ende der 1. Halbzeit nutzte Wittlich die Schwächen des Bassenheimer Angriffs und ging mit einer verdienten 12:8 Führung in die Pause. Zu Beginn der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild. Beide Mannschaften auf Augenhöhe, so dass Wittlich den 4 Tore Vorsprung halten konnte. Doch damit nicht genug, dank einer weiteren Schwächephase bauten sie diesen Vorsprung in der 40. Spielminute sogar bis auf 18:12 aus. Alles sah nach einem klaren und ungefährdeten Sieg der HSG Wittlich aus. Doch auf Bassenheimer Seite gab man sich nicht geschlagen. Dank unbändigem Kampfgeist, einer, in dieser Phase starken Eva Lennartz und einer immer stärker aufspielenden Jenny Schmitt, konnte man Tor um Tor verkürzen. Gut 5 Spielminuten vor dem Ende gelang beim 24:24 sogar der erste Ausgleich des gesamten Spiels. Die Dramatik und Spannung der Partie nahm zu. Keine Mannschaft vermochte mehr den alles entscheidenden Vorsprung herauszuwerfen. Wittlich legte vor, Bassenheim antwortete. Dieses Spielchen ging bis zum 26:26, ehe Bassenheim knapp 3 Minuten vor Schluss erstmals mit 27:26 in Führung ging. In den letzten 2 Spielminuten war die Spannung erstmals auf dem Höhepunkt, Bassenheim führte mit 30:29 und hatte zweimal vom 7 Meter Punkt die Möglichkeit, die Partie zu entscheiden. Doch beide Male versagten die Nerven. Wittlich glich aus, bekam sogar nochmals die Chance auf die Führung und schenke Bassenheim 15 Sekunden vor dem Ende nochmals den Ball. Trainerin Jessica Gerlach zog die Grüne Karte für die Auszeit, um die letzte Aktion zu besprechen. Die Taktik ging auf, doch Jana Schubert scheiterte knapp und der Ball landete quasi mit der Schlusssirene am Außennetz. Damit stand es nach 60 spannenden Spielminuten 30:30 unentschieden und es folgte der Höhepunkt: 7 Meterwerfen. Beide Trainer mussten fünf Schützen benennen. Da auf beiden Seiten jeweils zwei Schützinnen scheiterten, stand es 33:33 unentschieden. Wieder benannten die Trainer jeweils 5 Spielerinnen, wobei dieses Mal im KO-System geworfen wurde. Die Spannung bei den Mannschaften, Trainern, Betreuern und Zuschauern war auf dem Siedepunkt. Die ersten beiden Duelle (J. Schmitt / Nadja Zimmermann & Gina Spreda / Jennifer Simonis) brauchten keine Entscheidung. Also ging es mit den dritten Schützen weiter. Auf Bassenheimer Seite blieb Spielführerin Steffi Henn cool und verwandelte ihren Strafwurf sicher. Dann war es Bassenheims Torhüterin Anke Balmert vorbehalten, die Ihre starke Leistung krönte und den entscheidenden 7 Meter von Annika Molitor hielt. Im Anschluss kannte die Freude über den zweiten Sieg im HVR-Pokal auf Bassenheimer Seite keine Grenze mehr. Dank dieses hochdramatischen Sieges dürfen sich die Mannschaft und der Verein in der Saison 2015 / 2016 auf ein Spiel in der ersten DHB-Pokal Runde freuen. Gespielt wird am Wochenende 05./06.09.2015, also eine sehr gute Generalprobe eine Woche vor dem Start in die nächste Saison.
Im Halbfinale gegen die Gastgeberinnen aus Schweich entwickelte sich von Beginn an ungefährdetes Spiel. Bassenheim als Oberligist stand sicher in der Deckung und konnte hierdurch über die erste und zweite Welle zu einfachen Toren gelangen. Zwar gelang es den Gastgeberinnen Mitte der ersten Halbzeit den Rückstand zu verkürzen, doch bereits nach 15 Spielminuten hatte Bassenheim die Führung wieder ausgebaut. Zwar stellten sich gegen Ende der ersten Halbzeit ein paar Unkonzentriertheiten ein, doch beim Pausenpfiff führte man sicher mit 10:5. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Bassenheim stand sicher in der Deckung, eine gute Anke Balmert im Tor gab den notwendigen Rückhalt und vorne spielte man sich die Chancen gut heraus. Die Gastgeberinnen versuchten zwar alles, doch am Ende stand ein verdienter und ungefährdeter 23:12 Sieg für Bassenheim fest. Da im ersten Halbfinale Wittlich klar mit 29:6 gegen die Reserve der Trier Miezen die Oberhand behielt, stand nach dem Bassenheimer Sieg das erwartete Finale fest. Im Spiel um Platz 3 behielten die Gastgeberinnen aus Schweich am Ende mit 20:14 die Oberhand und konnten sich über den 3. Platz freuen. Was folgte war das schon beschriebene Drama im Endspiel.
Nun gilt es für die Mannschaft von Trainerin Jessica Gerlach sich in der kommenden Woche zu regenerieren, denn am kommenden Samstag steht das nächste Spiel in der RPS Oberliga an. Gegner ist der Tabellenletzte aus Schifferstadt.
Im Halbfinale spielten:
Michelle Schmitt (TW), Lisa Schönfels (TW), Jenny Werner (TW), Anke Balmert (TW), Jana Schubert, Nathalie Oster (3), Steffi Henn (2), Eva Lennartz (4), Jesscia Gerlach, Sophie Klapperich (1), Gina Spreda (2), Nadine Schmitt (1), Jenny Schmitt (6/3), Christina Henn (4), Mannschaftsverantwortlicher Markus Oster sowie die Verletzten Nina Müller, Saskia Schubert, Marisa Müller und Angelina Richter
Im Finale spielten (Tore nach 60 Spielminuten):
Michelle Schmitt (TW), Lisa Schönfels (TW), Jenny Werner (TW), Anke Balmert (TW), Jana Schubert (3), Nathalie Oster (3), Steffi Henn (4), Eva Lennartz (10/1), Jesscia Gerlach, Sophie Klapperich, Gina Spreda, Nadine Schmitt, Jenny Schmitt (9/2), Christina Henn (1), Mannschaftsverantwortlicher Markus Oster sowie die Verletzten Nina Müller, Saskia Schubert, Marisa Müller und Angelina Richter
7-Meter Schützinnen im Finale:
Jana Schubert (0/1), Eva Lennartz (0/1), Steffi Henn (2/2), Gina Spreda (2/2), Jenny Schmitt (2/2)