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Der TVB feiert eine perfekte Generalprobe

Bassenheim – Das war eine runde Sache: Mit glatten zehn Toren Vorsprung distanzierte der TV Bassenheim den Zweitliga-Absteiger SC Greven 09 und zog erstmals in die 2. Pokalrunde des Deutschen Handball-Bundes der Frauen ein. „Die Generalprobe haben wir bestanden“, freute sich Trainerin Jessica Gerlach (vormals Oster) über den 34:24-Erfolg.

In der Karmelenberghalle standen sich zwei nominell gleichwertige Mannschaften gegenüber, beide 3. Liga, die eine kam von oben, die andere von unten – man mochte es kaum glauben. Denn zwischen der 14. und 26. Minute spielte Aufsteiger Bassenheim den Gast aus dem Münsterland an die Wand, gestattete nicht einen Gegentreffer und machte aus einem Gleichstand einen formidablen und vorentscheidenden Neun-Tore-Vorsprung. Von 4:4 zu 13:4, die rund 180 Zuschauer staunten. Doch die TVB-Trainerin, die seit ihrer Trauung vor drei Wochen nicht mehr Oster heißt, wollte den klaren Sieg nicht überbewerten: „Man muss es realistisch sehen, Greven ist eine junge Mannschaft im Umbruch“, stufte sie den Gegner ein. „Kein Vergleich mehr zum Team der zweiten Liga.“

Nach sieben Minuten ohne Tor, aber mit großer Nervosität auf beiden Seiten, Missverständnissen, Fehlpässen und -würfen (Gerlach: Die Bremse war angezogen) gingen die Gäste zwar in Führung, 2:0 und später 3:2 (10.), das war’s dann aber auch für sie. Jennifer Schmitt brachte Bassenheim erstmals in Führung (4:3, 12.), setzte dann einen Siebenmeter an den Pfosten, nach 4:4-Ausgleich trat zum nächsten und übernächsten Strafwurf Angelina Dähler an und machte es besser (5:4/6:4, 15.), und jetzt hatten die Gastgeberinnen ihre Sicherheit gefunden. Grevens Angriffsversuche wurden durch beherztes Zupacken weit vor dem Wurfkreis unterbunden, Christina Henn nahm die kräftige Ana Maria Ludusan aus dem Spiel, und was trotzdem durchkam, hielt die starke Torfrau Lisa Schönfels. Und vorn gelang fast alles, ob von außen (Jennifer Schmitt), zentral (Angelina Dähler), vom Kreis (Christina Henn) oder bei Gegenstößen. Beim Stand von 8:4 nach gut 18 Minuten nahm SC-Trainerin Daniela Oana eine Auszeit, es half nichts. Mehr als 26 Minuten waren vergangen, als die Gäste erstmals wieder trafen. Was nichts an der klaren Führung änderte, die der TV Bassenheim mit in die Pause (16:8) nahm. „Bei uns kann jeder ein Tor machen, die Älteren helfen den Jüngeren“, zeigte sich Jessica Gerlach zufrieden. „Diese Geschlossenheit ist wichtig, denn wir müssen viel wechseln und die jungen Spielerinnen einbeziehen.“

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Christina Henn (am Ball) fliegt in den Kreis hinein, die Abwehrspielerinnen aus Greven können nur noch zuschauen – in der ersten Pokalrunde des Deutschen Handball-Bundes zog der TV Bassenheim durch ein 34:24 gegen Greven in die nächste Runde ein. Foto: Wolfgang Heil

Das klappte an diesem Tag gut, auch in der zweiten Halbzeit – bei Bassenheim stand mittlerweile Elisabeth Herbst im Tor – hatten die Gäste keine Chance, den Rückstand selbst nur minimal zu verkürzen. Clever wurde das Tempo rausgenommen, wenn ein Schwächeln drohte, das Niveau zu sinken schien, weil die erste Sechs nicht mehr auf dem Feld stand. Die Jugend bekam ihre Chance: Marisa Müller, vom TV Moselweiß gekommen, machte ihre ersten Tore für den TVB zum 27:20 zehn Minuten vor Schluss sowie zur erstmaligen Zehn-Tore-Führung (33:23, 57.), und auch Jana Schubert aus Engers durfte erstmals für den TV Bassenheim jubeln (25:16, 43.). In 14 Tagen, wenn es um die ersten Drittliga-Punkte geht, werden viele Gegner von anderem Kaliber sein. „Diese Liga ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft“, weiß Trainerin Gerlach, „oben können wir nicht mitreden, aber gegen die Teams aus der unteren Hälfte müssen wir zu Hause gewinnen.“

Es spielten:
Elisabeth Herbst (TW), Lisa Schönfels (TW), Jana Schubert (1), Nathalie Oster, Astrid Israel (3), Steffi Henn (2), Nina Müller (3), Jessica Gerlach, Sophie Klapperich, Nadine Schmitt, Maren Hoffmann (1), Jennifer Schmitt (8/2), Christina Henn (4), Marisa Müller (2) und Anglina Dähler (10/4)

Quelle: Rhein-Zeitung (02.09.2013), Von unserem Mitarbeiter Thomas Wächtler
www.rhein-zeitung.de

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