Während Moselweiß im Abstiegskampf der Handball-Rheinlandliga wichtige Punkte eingefahren hat, vergab die Turnerschaft Bendorf diese Gelegenheit. Der SV Urmitz besiegte Schlusslicht Bassenheim standesgemäß und machte den Abstieg des Gegners nun auch offiziell.
Kaum zu packen waren die Handballer des SV Urmitz (am Ball mit Sebastian Weber) von den Spielern des TV Bassenheim – die Urmitzer setzten sich gegen das Rheinlandliga-Schlusslicht mit 37:19 durch. Foto: Thomas Frey
HSV Rhein-Nette – Turnerschaft Bendorf 27:24 (11:15). Nach zuletzt guten Leistungen ohne Zählbares wollte sich Bendorf in Andernach endlich einmal selbst belohnen, und es sah auch lange Zeit danach aus, als sollte dieses Vorhaben gelingen. So übernahmen die Gäste nach 20 Minuten die Initiative und drehten ein 6:8 über 12:9 zur 15:11-Pausenführung.
Spielte die Turnerschaft bis dahin im Angriff recht effizient, kam dann aber allmählich Sand ins Bendorfer Offensivgetriebe. Dennoch sah es nach einem Dreifachschlag des Bendorfer Debütanten Luca Guttandin zum 22:20 für die Gäste noch gut aus.
Doch dann kam die HSV gewaltig auf, während Bendorf nichts mehr zusetzen konnte. Die Schlussminuten gingen mit zwei 3:0-Serien, unterbrochen nur vom letzten Bendorfer Ausgleich (23:23), an Rhein-Nette.
Bendorfs konsternierter Lucas Litzmann sagte: „Neun Tore in der zweiten Hälfte waren einfach zu wenig, wir stehen wieder mit leeren Händen da. In den letzten drei Spielen hätten wir mindestens zwei Siege holen müssen. Jetzt müssen wir uns in der spielfreien Zeit nochmals sammeln, um dann endlich zu punkten.“
TS Bendorf: Hemmerle, Jansen; Acar (6), Engler (3), Guttandin (3), Kirschhöfer (3), Schlicht (3), Brinkmann (2), Hopfner (2/2), Brink (1), Franken (1), Becher, Kersten, Issa.
TV Moselweiß – HSG Bad Ems/ Bannberscheid 27:26 (15:12). Der TVM hat sich mit einer Energieleistung im Kampf gegen den Abstieg zurückgemeldet. Ohne etliche Stammspieler und mit insgesamt nur mit elf Akteuren überraschte Moselweiß gegen die chronisch auswärtsschwache HSG. Nach 15 Minuten, in denen die Gastgeber stets hinten lagen, lief es für das Thull-Team immer besser. Ab dem 8:7 war die HSG stets im Hintertreffen. Phasenweise legte Moselweiß vier Tore vor.
Zwar schmolz diese Führung immer wieder bis auf einen Treffer, doch stets hatte der TVM auf Bad Emser Anschlusstore die passende Antwort. Selbst als der sonst so treffsichere Ben Stemann beim 27:26 seinen einzigen von fünf Siebenmetern verwarf, hielt die Führung, weil Moselweiß sie mit Klauen und Zähnen verteidigte.
Trainer Andreas Thull schwärmte von einer „phänomenalen Leistung meiner Mannschaft, die den Ausfall von sechs Stammkräften mit Herz und Leidenschaft kompensierte. Ich kann nur ein Riesenlob an alle aussprechen, insbesondere an unseren dritten Torhüter Daniel Pick. Er war ein starker Rückhalt und brachte mit seinen Paraden unsere Gäste ein ums andere Mal an den Rand der Verzweiflung.“
TV Moselweiß: Pick, Helm; Stemann (9/4), Meurisch (5), A. Weber (5), Wahlen (4), Tykfer (1), Schröder (1), F. Weber (1), Weiler, Zeitz.
SV Urmitz – TV Bassenheim 37:19 (17:13). Der SVU ist der Forderung von Trainer Zdravko Guduras gerecht geworden und hat sich der Pflichtaufgabe im Derby souverän entledigt. Dabei waren die Spielerbänke auf beiden Seiten diesmal prall gefüllt, denn die Gastgeber brachten es auf 13 Akteure, die Gäste boten sogar die Maximalstärke 14 auf. Allerdings fehlte diesmal der Trainer, denn Matthias Lorenz musste grippekrank das Bett hüten.
Wäre er anwesend gewesen, so hätte er das gleiche Bild wie so oft gesehen. Bassenheim führte kurzzeitig, kassierte dann ab dem 5:6 vier Tore in Folge und lag zur Pause beim 13:17 noch auf Kurs für ein achtbares Resultat. Wie so oft folgte dann eine weitere, heftigere Schwächephase. Urmitz erzielte nun acht Treffer in Folge, und aus dem 17:13 wurde ein 25:13. Der Rest gestaltete sich als Urmitzer Schaulaufen und besiegelte Bassenheims Abstieg auch formell. „Bis auf die etwas durchwachsene Anfangsphase haben wir es seriös durchgespielt. Ich bin sehr zufrieden“, gab Guduras nach Spielende zu Protokoll. htr
SV Urmitz: Kunz, Löcher; Pitzen (9/2), Häring (7), Mohrs (6/1), Majewski (4), Gerlach (3), Reick (3), Boos (2), Weber (2), Hoffend (1), Bauer, Becker.
TV Bassenheim: Feilen, Flöck; Buch (6), Pieper (6/3), Bohlander (3), Ihrlich (3), Otto (1), Hartung, Heringer, Krechel, Müller, Quirbach, Stahl, Zerwas.
Quelle: Rhein-Zeitung (19.03.2018)
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