Zwei Niederlagen, ein Remis, ein Sieg – das ist die Bilanz des 2. Spieltags für die vier Teams aus der Koblenzer Region in der Handball-Rheinlandliga.
Hier kommt der Urmitzer Philipp Majewski frei zum Wurf, die HSV Rhein-Nette hat mal wieder das Nachsehen. Am Ende stand für das Team aus Andernach einen deutliche 20:34-Niederlage zu Buche. Foto: Wolfgang Heil
TV Bassenheim – HSC Schweich 22:35 (11:18)
Der TV Bassenheim unterlag in einer sehr harten Partie mit insgesamt 19 Zeitstrafen und vier Roten Karten den Gästen aus Schweich deutlich. 20 Minuten lang hielten die Gastgeber ordentlich mit, auch weil beide Bassenheimer Torhüter gut hielten.
Als der TVB dann auf 8:14 zurückfiel, „haben wir uns nicht mehr mit den richtigen Mitteln gewehrt“, meinte TVB-Trainer Matthias Lorenz. „Statt unser Heil im Tempohandball zu suchen, haben wir das körperbetonte Spiel der Schweicher angenommen, uns bei einigen Zweikämpfen dumm angestellt und berechtigte Zeitstrafen kassiert. Dann hast du gegen diese Truppe keine Chance“ Auch Lorenz erhielt eine Zeitstrafe, Co-Trainer Thomas Fetz sah sogar eine Rote Karte. „Die Zeitstrafe darf ich mir natürlich nicht einhandeln“, sagte Lorenz selbstkritisch. „Von der ganzen Hektik haben wir uns mehr aus dem Konzept bringen lassen als die Gäste.“
Bassenheim: Flöck, Feilen; Bohlander (6), Krechel (5), Neideck (4/1), Ihrlich (3/1), Otto (1), Sommer (1), vom Hofe (1), Heringer (1/1), Buch, Israel, Stahl, Zerwas.
SV Urmitz – HSV Rhein-Nette 34:20 (19:12)
Der SV Urmitz bringt sich früh in der Saison in Stellung um einen Spitzenplatz. Im Derby ließen die Rheinstädter der HSV nicht den Hauch einer Chance. Hatten die Gäste ein Woche zuvor noch Welling mit einem 9:0-Blitzstart überrollt, waren sie es diesmal selbst, die schon nach vier Minuten 0:5 hinten lagen. Anschließend kamen sie erst noch auf 6:9 heran, ehe Urmitz – allen voran mal wieder Lars Pitzen mit zwölf Toren – Ernst machte und auf 14:6 (20.) davonzog.
„Wir haben auch davon profitiert, dass Rhein-Nette im Rückraum Ausfälle zu verkraften hatte“, so SVU-Coach Zdravko Guduras ehrlich. Gleichzeitig freute sich der Kroate aber auch über „die starke Defensivleistung meiner Jungs, drei gute Torhüter und viel Spielfreude im Angriff“. Die Sieben-Tore-Führung zur Pause bauten die Urmitzer dann kontinuierlich aus. Guduras: „Das haben sie gut gemacht. Der einzige Wermutstropfen heute war die für ein Derby dürftige Zuschauerkulisse.“
Urmitz: Löcher, Kühnhold, Kunz; Pitzen (12/1), Majewski (7), Häring (4), Reick (4), Hoffend (3), Weber (2), Boos (1), Mohrs (1), Bauer.
TuS 05 Daun – TS Bendorf 25:25 (14:9)
Die Turnerschaft Bendorf hat nach einem klaren Pausenrückstand doch noch ein Remis beim TuS Daun ergattert und dabei große Moral bewiesen. Schließlich lagen die Rheinstädter nach 35 Minuten mit 10:16 zurück, gaben sich aber nie auf und arbeiteten sich anschließend kontinuierlich heran. Vier Tore binnen 200 Sekunden zum 14:16 bedeuteten, dass Bendorf wieder dran war und sich anschließend nicht mehr abschütteln ließ.
Nach 45 Minuten gingen die Gäste sogar erstmals seit dem 3:1 wieder mit 21:20 in Führung. Bis zum Schlusspfiff legte dann Daun bei eigener 22:21-Führung stets einen Treffer vor, den Bendorf jedoch bis zum 25:25-Endstand eine Minute vor Spielende durch seinen erfolgreichsten Torschützen Philipp Hopfner immer ausgleichen konnte. Bendorfs Spieler Lucas Litzmann meinte nach der Partie sogar: „Angesichts der schwachen ersten Halbzeit war es ein gewonnener Punkt. Aber eine Minute länger und wir gewinnen das Spiel sogar. Zumindest haben wir uns mit riesigem Aufwand in der zweiten Halbzeit mit einem Punkt belohnt. Über links außen haben wir viele Tore gemacht und über die Mitte ständig für Betrieb gesorgt. Daun ist dagegen am Ende nicht mehr viel eingefallen.“
Bendorf: Hemmerle, Jansen; Hopfner (9/6), Litzmann (5), Engler (4), Acar (3), Kersten (3), Franken (1), Becher, Brink, Egel, Hofmann, Schlicht, Schmitt
TV Moselweiß – DJK MJC Trier 23:25 (12:13)
Im Duell der Aufsteiger hat der TV Moselweiß zu Hause gegen Trier nach einer zuvor stets offenen Partie am Ende beide Punkte abgeben müssen. Beim Stand von 23:23 kurz vor Spielende sah es noch nach einer Punkteteilung aus, ehe zwei späte Tore des besten Trierer Feldtorschützen Steffen Kellendonk (7) die Niederlage des TVM besiegelten. Zuvor wechselte die Führung regelmäßig, wobei sich keiner der beiden Verbandsligameister auf mehr als zwei Tore Vorsprung absetzen konnte. Andreas Thull, Trainer des TV Moselweiß, der kurzfristig auf den in Bendorf noch achtmal erfolgreichen Andreas Kölsch verzichten musste, trauerte manch vergebener Chance nach: „Wir hatten es mehrfach in der Hand, auf drei, vier Tore wegzuziehen, haben aber dann viel zu oft zu ungeduldig agiert und sind für diese Ungeduld bestraft worden. Es war eine vermeidbare Niederlage, auch wenn Trier verdient gewonnen hat.“ htr
Moselweiß: Adams, Baulig; Stemann (15/9), Tykfer (2), F. Weber (2), Weiler (2), Hoffmann (1), Wahlen (1), Goos, Heibel, Kaiser, Rippinger, Schröder, A. Weber.
Quelle: Rhein-Zeitung (18.09.2017)
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