BELLHEIM. Sechzig Minuten zeigt Bassenheim eine Topleistung, verlangt dem Favoriten alles ab und wird am Ende um die Chance zum Ausgleich gebracht.
Bassenheim beginnt in der Spielbachhalle gewohnt schwach. Die Mannschaft von Trainerin Jessica Gerlach lag nach fünf Minuten mit 0:4 in Rückstand. Doch Bassenheim zeigte sich gegenüber der letzten Woche deutlich verbessert. In der Deckung arbeitete jeder für den anderen. Torfrau Meike Müller war der erhoffte Rückhalt. Im Angriff erspielte man sich ruhig und konsequent Chancen, nutzte diese besser als noch gegen Marpingen. Es entwickelte sich eine ausgeglichene und spannende Partie, in welcher sich keine der beiden Mannschaften absetzen konnte. Erst kurz vor dem Pausenpfiff gingen die Gastgeberinnen mit zwei Toren (14:12) absetzen.
Während der Pause fand Gerlach die richtigen Worte. Binnen sechsundzwanzig Sekunden glich Bassenheim den Rückstand aus. Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit blieb die Partie eng. Eine spannende Schlussphase war eingeläutet. Bassenheim kämpfte weiter unverdrossen und glich jeden Rückstand aus. Als Spielführerin Christina Henn in der 53. Spielminute sogar die 23:22 Führung für Bassenheim gelang, stieg die Hoffnung auf zwei Punkte. In den letzten fünf Spielminuten überschlugen sich die Ereignisse. Torfrau Meike Müller erhielt eine rote Karte. Da Bassenheim an diesem Tag ohne zweite Torfrau angereist war, streifte sich kurzerhand Bassenheims angeschlagener Routinier Nathalie Oster den Torwartpulli über. Mit einer Quote von 50 Prozent gehaltener Bälle erfüllte sie ihre Aufgabe gut. Zwar kassierte man per 7m Meter die erneute Ottersheimer Führung, jedoch kämpfte Bassenheim weiter. Im Anschluss kassierte man den nächsten Nackenschlag. Spielmacherin Jana Schubert kassierte die nächste – äußerst umstrittene – rote Karte. Dies nutzten die Gastgeberinnen und gingen mit zwei Toren in Führung. Selbst davon ließ sich die Mannschaft von Trainerin Jessica Gerlach nicht beirren, erzielte durch Carolin Wambach den Anschlusstreffer. Im vermeidlich letzten Angriff des Spiels, zwang man die Gastgeberinnen ins Zeitspiel, verteidigte dies super, wurde jedoch durch eine fehlerhafte Schiedsrichterentscheidung um die Chance auf den Ausgleich gebracht. Die Gastgeberinnen trafen mit dem Schlusspfiff zum 26:24 (14:12). Bassenheim musste, trotz guter Leistung, eine unglückliche Niederlage hinnehmen.
„Es ist schade, dass ein solches Spiel letztlich von den Schiedsrichtern entschieden wird. Ich kann auch im Nachgang keine Linie der beiden Unparteiischen erkennen. Gleiche Fouls werden vollkommen unterschiedlich geahndet. Es findet keinerlei Kommunikation statt. Ich ärgere mich wirklich, dass uns so die Chance genommen wird, ein ausgeglichenes, richtig gutes Spiel selbst zu entscheiden. Ich äußere oft genug Kritik an meiner Mannschaft, aber heute hätte sie ein Unentschieden mehr als verdient gehabt“, stellte sich Jessica Gerlach vor ihr sichtlich verärgertes Team.
Nun gilt es, die Leistung zu wiederholen, um am kommenden Samstag im letzten Heimspiel des Jahres gegen Aufsteiger TSG Haßloch die nächsten zwei Punkte einzufahren.
Für Bassenheim spielten:
Meike Müller (TW), Carolin Wambach (5), Nici Brand (2), Jana Schubert (5), Nathalie Oster, Steffi Henn, Hannah Schlapp (1), Nicole Hommen (5/3), Christina Henn (3) und Maya Kohlenbeck (3)