In der Oberliga der Frauen steht gleich am zweiten Spieltag jene Begegnung an, die für viele Handballfans der Region die wichtigste Partie der Saison ist, denn es kommt zum Derby zwischen Gastgeber FSG Arzheim/Moselweiß und dem TV Bassenheim (Sonntag, 17 Uhr, Beatushalle).
Das war kein Auftakt nach Maß für die Bassenheimer Handballerinnen (hier mit Carolin Wambach beim Wurf, rechts Jennifer Eiffler), gegen die HSG Wittlich verlor der TVB 28:30. Nun steht das Oberligaderby bei der FSG Arzheim/Moselweiß in der Beatushalle an. Foto: Andreas Walz
Oft wird diese Partie auch zum Kampf um die Vormachtstellung in der Region hochstilisiert. Schließlich haben sich beide Teams, stellvertretend durch ihre Trainer, in der Saisonvorschau recht ambitioniert in Richtung vorderes Tabellendrittel geäußert. Was angesichts der stabilen Platzierung Bassenheims in der Ligaspitze und des kontinuierlichen Aufschwungs der FSG in den vergangenen Jahren durchaus verständlich ist.
Doch die Auftaktspiele haben weder Arzheim/Moselweiß noch Bassenheim in dieser Hinsicht so richtig in den Sattel geholfen. Während das 27:27 der FSG in Osthofen noch als zufriedenstellender Teilerfolg bei einem Gegner, bei dem sich das Team von Thomas Bach und David Clemens oft schwergetan hat, angesehen werden kann, ist Bassenheims Saisoneinstand komplett misslungen. Auch der TVB tat sich gegen die HSG Wittlich in der vergangenen Saison schwer, ging aber sicher mit der Erwartung in die Begegnung, sie vor eigener Kulisse zu gewinnen. Womit das 28:30 durchaus etwas Druck für das Derby in Moselweiß bedeutet, denn Wolfgang Becker muss mit seinem Team gewinnen, damit das Wort Saisonfehlstart erst gar nicht aufkommt.
Eine Niederlage oder selbst ein Remis wäre aus Gästesicht der erste Punktverlust gegen den Lokalrivalen, denn in den drei gemeinsamen Oberligajahren gewann Bassenheim jeweils einmal deutlich und einmal knapp pro Spieljahr gegen die FSG. Und jetzt? Ist Arzheim/Moselweiß für eine vorläufige oder gar längerfristige Wachablösung schon bereit?
Entsprechend kribbelt es in beiden Lagern vor dem Derby. Das unterstreicht FSG-Trainer Bach: „Wir freuen uns auf das Derby, sind aber leider noch nicht in der guten Form der letzten Saison. Unsere Vorbereitung verlief anfangs sehr gut, durch die kurzfristigen Abgänge und die beiden noch in der Reha befindlichen Spielerinnen aber in der Schlussphase suboptimal. Bassenheim erwischte gegen Wittlich keinen guten Tag, im Pokal gegen Trier hingegen haben sie gezeigt, wie stark sie sein können. Wir müssen eine geschlossene Mannschaftsleistung abrufen, um dagegenzuhalten.“ Wolfgang Becker auf TVB-Seite entgegnet. „Wenn die Vergangenheit für uns spricht, nehme ich die Favoritenrolle an. Wir müssen aber unsere leichten Fehler der Vorwoche unbedingt abstellen. Dann bin ich optimistisch, dass die Bassenheimer Serie halten kann.“ htr
Quelle: Rhein-Zeitung (14.09.2018)
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