Die Handballerinnen des TV Bassenheim sind auf den Thron des Handballverbandes Rheinland zurückgekehrt. Nach dem dritten Platz im vergangenen Jahr in Engers entschied der RPS-Oberligist am frühen Ostermontag das Pokal-Final-Four in Bitburg für sich. Nach einem standesgemäßen 11:6 (6:2)-Erfolg im Halbfinale über eine Spielzeit von 30 Minuten gegen den in der Bezirksliga angesiedelten Turniergastgeber TV Bitburg behielten die Grün-Weißen vor toller Kulisse im Endspiel gegen den Ligakonkurrenten HSG Hunsrück ebenfalls ungefährdet die Oberhand. Nach zweimal 20 Minuten stand auf der Anzeigetafel ein 16:10 (9:4)-Sieg für den Favoriten.
Der Handball-Rheinlandpokal kehrt nach Bassenheim zurück. Die Mannschaft von Trainer Hansi Schmidt gewann in Bitburg bereits zum vierten Mal seit dem Jahr 2010 den Titel.
Foto: HV Rheinland/Weiss
Überraschend kam der Erfolg für die Ballwerferinnen aus dem Kreis Mayen-Koblenz nicht. Sie hatten sich vorbereitet. Ein kurzer Sprint in die Kabine nach der Schlusssirene, und als Christina Henn auf die Spielfläche der Edith-Stein-Halle zurückkehrte, hatte sie eine knallrote Kühltasche in der Hand. Ja, die Spielerinnen hatten den Sekt bereits entsprechend vortemperiert. Trainer Hansi Schmidt hatte davon nichts mitbekommen, nahm das seinen Schützlingen aber auch nicht im Geringsten übel. Im Gegenteil: „Es spricht für das Selbstbewusstsein des Teams. Wenn wir mit dem in die Spiele gehen, sind wir meistens auch erfolgreich. Genau diese Einstellung erwarte und fordere ich von den Mädels.“
Exakt diese Vorgaben erfüllte der TVB in der Eifel in beiden Partien. „Gegen Bitburg zählte im Halbfinale nur der Sieg. Da war das Ergebnis egal“, kommentierte Schmidt den Sieg über den Lokalmatadoren. Der hielt die zunächst torarme Partie zwar zehn Minuten lang offen, aber nach dem 2:2-Zwischenstand startete der Favorit einen 7:0-Lauf und bog souverän auf die Siegerstraße ein.
Sascha Burg, Trainer der HSG Hunsrück, hatte bereits vor dem Endspiel gemutmaßt: „Der Sieger steht jetzt schon fest. Bassenheim können wir heute nicht Paroli bieten, weil bei uns zehn Spielerinnen aufgrund von Verletzungen und Urlaub fehlen. Für mich war schon der Sieg gegen Wittlich eine große Überraschung.“ Die Kombinierten warfen den Titelverteidiger mit 16:15 nach Siebenmeterwerfen aus dem Rennen um den Pokal und hatten gegen Bassenheim, ohne Jessica Gerlach, Nathalie Oster und Jana Schubert angetreten, tatsächlich wenig auszurichten. „Meine Mannschaft war gierig auf den Titel. Wir haben über den tollen Teamgeist diesen Pokal, den wir unbedingt wollten, gewonnen“, freute sich Schmidt, für den es im Gegensatz zu vielen seiner Spielerinnen der erste Final-Four-Triumph war. Schnell lag der spätere strahlende Sieger mit 5:1 vorne, weil im Angriff zum einen mit spielerischer Klasse die Chancen herauskombiniert und in letzter Konsequenz auch sicher verwertet wurden. Die HSG Hunsrück verkürzte zwar auf 3:5, aber das war nur ein kurzes Strohfeuer, das der TVB im Keim erstickte. „Auch unsere Deckung stand hervorragend“, verwies Schmidt auf nur vier Gegentore in der ersten Halbzeit. Der Rest war Formsache.
Bleibt die Frage nach einem Wunschlos für die erste DHB-Pokalrunde. „Wir nehmen, was kommt“, wollte der Trainer keinen Gegner nennen. Nur so viel: „Wir hätten gerne ein Heimspiel vor unseren eigenen Zuschauern und wollen nicht unbedingt durch die halbe Republik reisen.“
Für Bassenheim spielten und trafen beim Final-Four: M. Schmitt, Balmert – Wambach (4), Israel (1), S. Henn (1), Hommen (6), Schmitz (1), N. Schmitt (1), Schubert, Lennartz (9/6), C. Henn (1), Richter (3).
Quelle: Rhein-Zeitung (03.04.2018)
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