Der vorletzte Spieltag der Handball-Rheinlandliga hat es noch einmal in sich, denn es geht um letzte Chancen und mögliche Wendungen – und dies auch noch in zwei Derbys.
TV Moselweiß – TV Bassenheim (Samstag, 19.30 Uhr Beatushalle). Für Bassenheim geht es „nur“ noch um die Ehre, für Moselweiß hingegen um viel mehr. Während der TVB als abgeschlagener Tabellenletzter bereits den Neuaufbau in der Verbandsliga plan und in Torhüter Caspar Sorger aus Bad Ems den zweiten Neuzugang präsentiert, ringt der TVM noch um den Klassenverbleib. Für den Tabellenvorletzten ist ein „Pflichtsieg“ gegen Bassenheim quasi die letzte Chance, noch am TV Welling vorbei zu ziehen und dann als Drittletzter zu hoffen, dass aus der Oberliga entweder nur Bitburg oder Gösenroth in die Rheinlandliga absteigt. Dann wäre bei einem Aufstieg des Rheinlandligameisters sogar Rang zehn noch ein „Platz an der Sonne“.
Entsprechend sagt Andreas Thull, Trainer der Moselweißer zum Derby: „Natürlich wollen wir den letzten Strohhalm ergreifen, uns aber insbesondere für die schlechte Leistung im Hinspiel rehabilitieren. Es gilt, noch mal alles in physischer und mentaler Hinsicht herauszuholen, um als Derbysieger vom Platz zu gehen.“ TVB-Coach Matthias Lorenz hofft auf eine Wiederholung des einzigen Saisonsiegs im Hinspiel (27:20): „Wir werden diesmal gut besetzt sein, es kommen bestimmt viele Fans aus Bassenheim mit. Ich sehe uns nicht chancenlos.“
SV Urmitz – TS Bendorf – (Sonntag, 17 Uhr, Peter-Häring-Halle). Auch in diesem Derby steckt viel drin. Bendorf dürfte der wichtige viertletzte Rang zwar nicht mehr zu nehmen sein, aber noch spürt die Turnerschaft den Atem der zwei Punkte zurückliegenden Wellinger. Für den SVU und Trainer Zdravko Guduras geht es vorrangig darum, den zweiten Platz zu festigen, aber es könnte auch noch auf ein spektakuläres Saisonfinale hinauslaufen. Tabellenführer Irmenach steht vor einer schweren Aufgabe bei der HSV Rhein-Nette, und Urmitz könnte nach Punkten aufschließen.
Sehr viele Wenn und Abers, zu denen Guduras meint: „Über Dinge, die in fremden Hallen geschehen habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Wenn wir unser Spiel gewinnen, dann krönen wir eine starke Saison mit Platz zwei. Da sehe ich uns auch eher als auf der Eins, denn Irmenach ist stärker.“ Bendorfs Spieler Lucas Litzmann schaut weniger auf den Meisterschafts- denn auf den Abstiegskampf: „Wir freuen uns auf das Derby, weil wir in der Außenseiterrolle dieses Jahr meistens gute Leistungen gebracht haben. Noch ist der Klassenverbleib nicht sicher. Urmitz ist meiner Meinung nach die am besten besetzte Mannschaft der Liga. Deshalb müssen wir alles reinwerfen, wenn wir dort punkten wollen.“ htr
Quelle: Rhein-Zeitung (20.04.2018)
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