In der Handball-Rheinlandliga hat der TV Bassenheim das Derby gegen die TS Bendorf zu Hause klar verloren. Der ebenfalls abstiegsgefährdete TV Moselweiß leistete mehr Widerstand, unterlag dem Favoriten HSG Irmenach daheim aber ebenfalls. Derweil untermauerte der SV Urmitz mit einem klaren Erfolg gegen den TV Welling seine Spitzenposition.
TV Bassenheim – TS Bendorf 17:24 (8:14)
Der Bassenheimer Marco Stahl (am Ball) versucht, sich gegen die Bendorfer Konstantin Becher (Mitte) und Niclas Kirschhöfer durchzusetzen – das Kellerduell der Handball-Rheinlandliga entschied die Turnerschaft mit 24:17 für sich. Foto: Wolfgang Heil
Im Kellerderby hat die Turnerschaft einen ungefährdeten Erfolg erspielt. Während die Falken damit einen kleinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf feiern, wird die Luft in Sachen Klassenverbleib für den TVB nun immer dünner. Bassenheims Trainer Matthias Lorenz klang auch angeschlagen, als er nach der Partie zugab: „Wenn du ein Spiel als Schicksalsspiel deklarierst und dann verlierst, musst du dich dem Schicksal nachher auch stellen. Für uns wird das mit dem Klassenverbleib nun natürlich sehr schwer. Wir müssen ab jetzt zweigleisig auch für die Verbandsliga planen.“
Um Bendorf zu gefährden, fehlte es den Gastgebern an allem. Lorenz: „Die Leistung, die wir geboten haben, reicht für diese Liga nicht aus. Lediglich meine beiden Torhüter und Oliver Ihrlich kann ich da ausnehmen. Aber ich bin weit davon entfernt, Spielerschelte zu betreiben. Die Verantwortung für unser Versagen heute trage schließlich ich.“
Bendorf gelang ein 3:0-Blitzstart nach nicht einmal drei Minuten, der mögliche Nervosität schnell beendete. Gestützt auf das 3:0 wuchs die Gästeführung schnell auf 8:2 an. Ein Vorsprung, von dem die Gäste bis zur Pause zehrten und den sie dann auch nach der Pause über die Runden brachten, ohne in Gefahr zu geraten. Bendorfs Spieler Lucas Litzmann war über den Erfolg und das Vorrücken auf den drittletzten Tabellenplatz erleichtert, als er sagte: „Wir haben heute einen recht souveränes Spiel gemacht, das wie erwartet vom Kampf geprägt war. Generell sind wir froh, dass wir die Negativserie gestoppt haben. Jetzt müssen wir uns akribisch auf Daun vorbereiten und den Auswärtssieg zu Hause vergolden.“
Bassenheim: Flöck, Feilen; Ihrlich (5), Pieper (4/1), Sauer (3), Quirbach (2), L. Krechel (1), Kunz (1), Otto (1), Buch, Heringer, G. Krechel, Sommer, Stahl.
Bendorf: Hemmerle, Jansen; Engler (6/2), Becher (4), Franken (3), Brink (2), Brinkmann (2), Litzmann (2), Hopfner (2), Acar (1), Kirschhöfer (1), Schmitt (1), Issa, Kersten.
TV Moselweiß – HSG Irmenach 27:30 (17:13)
Gegen das erfolgreichste Rheinlandligateam der vergangenen Monate hat der TV Moselweiß seine Ankündigung, den Gegner ärgern zu wollen, wahr gemacht. Erst nach 45 Minuten ging der Mannschaft von Trainer Andreas Thull allmählich der Sprit aus, nachdem es die erste Halbzeit sogar dominiert hatte. Bis auf 15:8 waren die Gastgeber vor der Pause enteilt, insbesondere im Angriff lief es wie am Schnürchen, wie 17 Tore eindrucksvoll dokumentierten.
So war den Gästen eine Standpauke zur Pause gewiss. Ob es daran lag, lässt sich sicher nicht klären; jedenfalls kamen sie dann ab der 40. Minute gewaltig auf. Moselweiß sah seinen 22:18-Vorsprung nicht nur schwinden, sondern sich nach fünf Gästetreffern in Folge beim 22:23 erstmals in Rückstand. Von 24:24 auf 24:28 davonziehend nahm die Hunsrück-HSG den Einheimischen fünf Minuten vor Spielende damit die Hoffnung auf einen Überraschungserfolg. „Da hilft auch das ganze Schulterklopfen nach dem Spiel nichts. Leider haben wir uns nach einer Topleistung mal wieder nicht belohnt. Sehr ärgerlich, aber wir werden das Positive in die nächsten Partien mitnehmen“, sagte Thull.
Moselweiß: Baulig, Pick; Stemann (11/8), Weber (7), Kölsch (3), Rippinger (2), Sauerborn (2), Goos (1), Schröder (1), Meurisch, Mustar, Schlagbauer, Wahlen, Weiler.
SV Urmitz – TV Welling 34:27 (15:12)
Die Wellinger boten dabei eine bessere Leistung als bei ihrer klaren Niederlage eine Woche zuvor in Bad Ems (22:35), konnten den SVU, der damit seine Tabellenführung verteidigte, aber nicht gefährden. In der Peter-Häring-Halle lag Welling nur einmalig (beim 3:2) vorne. Ansonsten beherrschte der SVU die Szenerie, wenn auch nicht so auffällig, wie es der Abstand in der Tabelle hätte vermuten lassen können. Was sicher auch an den zahlreichen Urmitzer Ausfällen lag. Das 2:3 drehten die Gastgeber trotzdem schnell in ein 5:3 und führten dann zeitweilig mit vier Treffern, wie beispielsweise beim 9:5 und 13:9. Immer, wenn sich die kampfstarken Gäste nochmals etwas heranarbeiteten, waren es vor allem Gegenstoßtreffer, die Urmitz dazu verhalfen, den Gast wieder auf Distanz zu bringen. Gästetrainer Achim Adams meinte dazu: „Alleine schon Lars Pitzen hat unsere vergebenen Chancen vorne zu sieben Gegenstoßtoren genutzt. Machst du die Hälfte der Dinger vorne rein und kassierst die Gegenstöße nicht, dann wird es eine engere Partie.“ So aber waren die Gäste beim 24:20 der Urmitzer letztmalig auf vier Tore dran, kassierten aber erneut drei Treffer und waren spätestens beim 27:20 geschlagen. Der Urmitzer Co-Trainer Peter Wolf war zufrieden und freute sich sowohl über die gute Torwartleistung von Matthias Kunz, als auch die erfolgreich vorgetragenen Gegenstöße.
Urmitz: Kunz, Kühnhold; Pitzen (10), Häring (8/7), Reick (6), Majewski (5), Hoffend (2), Bauer (1), Becker (1), Boos (1), Gauss.
Von unserem Mitarbeiter
Harry Traubenkraut
Quelle: Rhein-Zeitung (29.01.2018)
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