Der SV Urmitz hat sein Heimspiel gegen die HSG Mertesdorf-Ruwertal gewonnen und ist als Tabellenführer das einzig verlustpunktfreie Team der Handball-Rheinlandliga. Während der SVU von oben grüßt, befinden sich der TV Bassenheim, der TV Moselweiß und die TS Bendorf im hinteren Tabellenbereich – für alle drei Klubs gab es Niederlagen.
HSG Bad Ems/Bannberscheid – TS Bendorf 29:25 (15:13)
Von der Turnerschaft nicht zu halten – Kreisläufer Paul Junker (am Ball) steuerte drei Treffer zum 29:25-Heimsieg der HSG Bad Ems/Bannberscheid gegen die TS Bendorf bei. Foto: Andreas Hergenhahn
Beim Titelaspiranten reichte es für die Bendorfer Falken zwar nicht zu einem Punktgewinn, gegenüber der 20:29-Niederlage eine Woche zuvor in Schweich zeigte sich die Turnerschaft aber deutlich verbessert. Bendorf legte einen Blitzstart hin und führte 4:1. Diesen Vorsprung verteidigte Bendorf zunächst zäh bis zum 9:6, musste dann aber in Unterzahl zwei HSG-Treffer zum 8:9 hinnehmen und lag nach zwei weiteren Toren erstmals hinten. Beim 15:13 für die Gastgeber zur Pause sah es dennoch recht gut für die Turnerschaft aus, ehe Bad Ems/Bannberscheid nach Wiederanpfiff mit einem Zwischenspurt auf 19:13 davonzog. Der Angriffswucht von Felix Manns und Florian Heß (beide 7 Tore) war aus Bendorfer Sicht kaum beizukommen. Der kurzfristig verletzt ausgefallene Bendorfer Lucas Litzmann meinte: „Wir haben ein ganz anderes Gesicht gezeigt als letzte Woche. Unsere starke erste Halbzeit wurde aber leider nicht mit einer Führung belohnt.“
Bendorf: Hemmerle, Jansen; Engler (5), Franken (5), Kirschhöfer (5/1), Brinkmann (3), Hopfner (3), Kersten (2), Issa (1), Schmitt (1), Acar, Becher, Brink, Hofmann.
TV Welling – TV Moselweiß 29:23 (13:8)
Moselweiß hat ein wichtiges Duell im Kampf um den Klassenverbleib verloren. Dabei stand das personell geschwächte Team von Trainer Andreas Thull von Beginn an auf verlorenem Posten und lag nach neun Minuten 0:3 hinten. Binnen zwei Minuten gelang der Anschluss zum 2:3, dann aber zogen die Gastgeber auf 7:2 davon. Danach konnte Moselweiß die Maifelder nicht mehr ernsthaft gefährden. Thull konnte seinem Team aber zumindest eine gute Moral attestieren, denn als es beim zwischenzeitlichen 10:19 aus Moselweißer Sicht nach einer deutlichen Klatsche aussah, steckten die Gäste nicht einfach auf, sondern rangen um ein achtbares Resultat. „Für diese Niederlage gibt es keine Ausreden. Unser zweiter Anzug hat einfach nicht gepasst. Wir haben uns zu leichte Fehler im Angriff, aber insbesondere im Deckungsverband geleistet und die Gastgeber so zumeist zu einfachen Toren eingeladen. Die Einstellung der Jungs möchte ich gar nicht groß infrage stellen. Die Umsetzung der Vorgaben war jedoch teilweise mangelhaft“, sagte Thull.
Moselweiß: Adams, Baulig; Stemann (8/2), Tykfer (5), Meurisch (4), Hoffmann (2), Kaiser (2), Heibel (1), Weiler (1/1), Rippinger, Zeitz.
HSG Irmenach/K./H. – TV Bassenheim 39:25 (17:17)
Ein Spiel hat zwei Halbzeiten. Diese Binsenweisheit hat der TVB in der Hirtenfeldhalle auf schmerzliche Weise bestätigt bekommen. Während die Gäste im ersten Durchgang dagegenhalten konnten und sich von Drei-Tore-Rückständen nie entmutigen ließen, brach im zweiten Durchgang das Unheil über das Team von Trainer Matthias Lorenz herein. Beim 18:18 glich Bassenheim letztmals aus, kassierte dann drei seiner insgesamt fünf Zeitstrafen, in Person von Christian Buch die Rote Karte und zudem auch noch 0:8 Tore binnen zehn Minuten. Beim 18:26 aus TVB-Sicht war das Spiel zugunsten der Hunsrücker entschieden. „Wir haben, wie fast immer bislang, die zweite Halbzeit verschlafen. Hinzu kamen Zeitstrafen und eine überzogene Rote Karte. Aber letztlich sind wir selbst dafür verantwortlich, dass wir nach dem 18:18 so weit zurückgefallen sind“, sagte Lorenz.
Bassenheim: Flöck, Feilen; Pieper (7), Stahl (4), Buch (3), Israel (3), Ihrlich (2/1), Bohlander (2), Heringer (2/2), Otto (1), Zerwas (1), Neideck, vom Hofe, Wehrend.
SV Urmitz – HSG Mertesdorf 32:31 (18:15)
Der Urmitzer Sieg stand lange auf der Kippe. SVU-Trainer Zdravko Guduras sprach anschließend auch von einem Sieg, der „eher glücklich, als verdient war“. Am Ende aber scherte auch den Kroaten dies weniger, als er zufrieden meinte: „Solche Spiele musst du erst einmal gewinnen. Insofern bin ich stolz auf die Jungs, wie sie das noch gebogen haben.“ In einem offenen Schlagabtausch gelang es Urmitz am Ende der ersten Hälfte, sich auf drei Tore abzusetzen. Was die Gäste aber nicht aus der Ruhe brachte. „Mertesdorf war das stärkste Team, gegen das wir bislang diese Saison ran mussten. Mit ihrem überragenden Eins-gegen-eins-Spiel haben sie und das Leben schwer gemacht“, sagte Guduras. So wendete sich anfangs der zweiten Hälfte die Partie und Mertesdorf ging mit 22:20 in Führung, später hieß es sogar 30:27 für die Gäste. Guduras: „Da sah es richtig finster aus.“ Urmitz lief die Zeit weg, und Guduras stellte auf eine offensivere 4:2-Abwehr mit enger Bewachung der starken Gästewerfer Michael Stein und Christian Schröder um. Eine Maßnahme, die fruchtete. David Mohrs und Lars Pitzen verkürzten, und SVU-Torhüter Matthias Kunz setzte mit einem parierten Siebenmeter ein weiteres wichtiges Signal. Erneut Lars Pitzen und der klug Regie führende Andreas Reick brachten den Ligaprimus dann doch noch auf die Siegerstraße. Harry Traubenkraut
Urmitz: Löcher, Kühnhold, Kunz; Pitzen (11/6), Reick (9/1), Häring (6), Majewski (2), Mohrs (2), Gauss (1), Hoffend (1), Bauer, Boos, Weber.
Quelle: Rhein-Zeitung (23.10.2017)
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