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TV Moselweiß siegt in Bendorf

Bei den vier Handball-Rheinlandligisten unseres Verbreitungsgebietes ist die Bilanz nach dem Saisonstart recht unterschiedlich ausgefallen. Am düstersten wohl beim TV Bassenheim, der nach einer klaren 21:36-Niederlage in Bad Ems gleich die Rote Laterne übernahm. Glücksgefühle dürften hingegen in Urmitz (30:29 in Kleinich) und beim TV Moselweiß nach dem 31:30-Derbysieg in Bendorf herrschen.

TS Bendorf – TV Moselweiß 30:31 (18:14)

Der Bendorfer Philipp Hopfner (am Ball) ist vorbei am Moselweißer Fabian Weber – am Ende eines spannenden Rheinlandligaderbys setzte sich der TVM mit 31:30 bei der Turnerschaft durch. Foto: Wolfgang Heil

Im prestigeträchtigen Derby auf der anderen Rheinseite hat Aufsteiger TV Moselweiß zum Saisonstart einen Auswärtssieg eingefahren. Danach sah es zur Pause nicht aus, denn der letztjährige Rheinlandligadritte aus Bendorf führte 18:14, wobei er einen schnellen 0:1-Rückstand mit vier Treffern in Folge zum 4:1 drehte. Ein wenig konsterniert meinte TSB-Leistungsträger Lucas Litzmann später: „Wir haben die erste Halbzeit dominiert, aber dann spielerisch komplett den Faden verloren.“

Bis zur 39. Minute konnten die Gastgeber beim 24:20 noch die Distanz wahren. Litzmann sah nun den TVM mit vier Toren in Folge zum 24:24 gewaltig aufkommen. „Moselweiß hat sich dann richtig reingekämpft, auch weil wir mit guten Chancen an Torhüter Stefan Adams gescheitert sind.“ Bendorf legte letztmals zwei Tore zum 24:22 vor, kassierte erneut vier Treffer zum 24:26 und lief nun einem Rückstand hinterher. Doch als Ömer Acar 24 Sekunden vor Ende der Partie das 30:30 gelang, sah es nach einer Punkteteilung aus. Litzmann: „Durch einen Abstimmungsfehler kommt dann der Kreisläufer frei zum Wurf und erzielt quasi mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer.“ Siegtorschütze Janek Tyfker, neben Routinier Ben Stemann und Andreas Kölsch torgefährlichster Akteur, durfte sich somit als Derbyheld fühlen.

Gästetrainer Andreas Thull meinte: „Ein riesiges Kompliment. Meine Mannschaft hat es trotz nervöser Anfangsphase verstanden, die Ruhe zu bewahren und an eigene Stärken zu glauben. In der zweiten Halbzeit konnten wir unsere Abwehr stabilisieren und mit mehr Tempo im Angriffsspiel den Bendorfer Vorsprung stetig verringern. Nach dem Ausgleich kurz vor Spielende haben wir die Nerven bewahrt und mit einem cleveren Spielzug den Siegtreffer erzielt. Damit sind wir für unseren großen Kampfgeist belohnt worden.“

Bendorf: Hemmerle, Jansen; Hopfner (6/3), Engler (5), Litzmann (5), Brinkmann (4) Becher (3), Kersten (3), Acar (1), Dreidoppel (1), Issa (1), Kirschhöfer (1), Franken, Schmitt.

Moselweiß: Adams, Baulig; Stemann (9/4), Kölsch (8), Tykfer (5), F. Weber (3), Schröder (2), Wahlen (2), Rippinger (1), Weiler (1), Goos, Hoffmann, A. Weber.

HSG Irmenach/K./H. – SV Urmitz 29:30 (15:16)

Gleich zum Saisonstart hat der SVU für einen kleinen Paukenschlag gesorgt. Im Duell zweier ebenbürtiger Mannschaften entführten die Rheinstädter beide Punkte aus der als Festung geltenden Hirtenfeldhalle. Dies gegen eine HSG mit Titelambitionen, die in der Rückrunde der vergangenen Saison das erfolgreichste Team war. Doch der SVU erwies sich als ausgesprochen zäher Brocken, der über weite Strecken der Partie vorne lag. „Dabei mussten wir sogar improvisieren, weil uns mit Timo Hommen und Marks Häring zwei Stammspieler fehlten und vor allem die rechte Angriffsseite damit anders besetzt war als sonst“, verriet SVU-Coach Zdravko Guduras. Kreisspieler Philipp Hoffend löste beispielsweise seine ungewohnte Aufgabe als Rechtshänder auf der rechten Seite sehr gut. Auch auf die weiteren Urmitzer Stützen war Verlass. Florian Löcher bot im Tor „eine bärenstarke Leistung“ (Guduras), und Routinier Lars Pitzen war mit 14 erzielten Toren einmal mehr kaum zu stoppen, sodass der Urmitzer Trainer am Ende meinte: „So bei einer starken Heimmannschaft aufzutreten, hat mir auf der Trainerbank einfach nur großen Spaß gemacht.“ Als die HSG nochmals von 21:25 über 24:25 auf 29:29 aufschloss, war es Neuzugang Andreas Reick, der kurz vor Spielende den Urmitzer Siegtreffer warf.

Urmitz: Löcher, Kühnhold; Pitzen (14/5), Reick (6), Majewski (5), Hoffend (2), Bauer (1), Gauss (1), Mohrs (1), Boos, Kunz, Weber.

HSG Bad Ems/Bannberscheid – TV Bassenheim 36:21 (16:10)

Sein Rheinlandligadebüt hatte sich TVB-Trainer Matthias Lorenz sicher anders vorgestellt. In Bad Ems erwischte es die junge Bassenheimer Mannschaft richtig deftig, und der Name Baldus dürfte Lorenz eine Albtraumnacht verschafft haben. Martin (7), Max (6) und Mathias Baldus (6) zerlegten die Gäste fast im Alleingang. Dabei fanden die Lorenz-Schützlinge achtbar in die Partie und konnten den Kurstädtern bis zu deren 8:6 Paroli bieten. „Anschließend haben wir einige Chancen liegen lassen und den Ball mehrfach unglücklich hergegeben. In dieser Phase war bereits zu merken, dass die HSG uns in Sachen Erfahrung viel voraus hat“, sagte Lorenz.

Dennoch war der Sechs-Tore-Rückstand zur Pause noch akzeptabel. „Wir haben dann aber überhaupt nicht in die zweite Halbzeit gefunden und lagen nach 35 Minuten mit 11:21 hinten. Danach haben wir lange gebraucht, bis wir wieder halbwegs in der Partie waren“, meinte Lorenz, der dann mit Blick auf machbarere Aufgaben „vieles ausprobierte, wodurch es am Ende sicher noch deutlicher wurde“.

Bassenheim: Feilen, Weyer; Heringer (7/4), Neideck (5), Buch (2), Bohlander (2), Israel (2), Ihrlich (1), Stahl (1), Wehrend (1), Krechel, Otto, Sommer, Schmitt.

Von unserem Mitarbeiter

Harry Traubenkraut

Quelle: Rhein-Zeitung (11.09.2017)
www.rhein-zeitung.de

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