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TV Bassenheim holt sich im Duell mit dem TV Engers Platz drei

Engers. 30. Minute im Halbfinale um den Pokal des Handballverbands Rheinland (HVR): Jessica Gerlach legt beim Stand von 12:15 die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch – Auszeit. Die Stimme der Trainerin des TV Bassenheim ist laut, ihre Worte sind in der ganzen Engerser Sporthalle zu hören. „So gewinnen wir dieses Spiel nicht“, versucht sie ihre Spielerinnen für die Endphase der Vorschlussrundenpartie gegen die HSG Hunsrück noch einmal energisch wachzurütteln. Es gelingt ihr nicht.

Kaum ein Durchkommen fanden die Bassenheimerinnen (in der Mitte Christina Henn) im kleinen Finale gegen Gastgeber TV Engers. Hier packen Kerstin Neckel (links) und Patricia Bäck zu. Erst in der Schlussphase setzte sich der Oberligist klar ab und sicherte sich Platz drei. Foto: Thomas Frey

Die Mannschaft von Sascha Burg, die in der verkürzten Spielzeit von zweimal 20 Minuten nie zurücklag, behielt die Nerven und setzte sich mit 20:16 durch. Nach einer Niederlage sowie einem Unentschieden in den beiden Oberliga-Vergleichen dieser Saison behielt diesmal die HSG die Oberhand und durchkreuzte die Bassenheimer Pläne, zum dritten Mal beim Final Four zu triumphieren. „Das war kein Ruhmestag von uns. Es fehlte die Körpersprache, die Mannschaft ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie kann sich aus dem momentanen Loch nur selbst befreien. Die Spielerinnen wollen unbedingt, aber sie finden derzeit nicht den Weg“, erklärte TVB-Trainerin Jessica Gerlach.

Weil im ersten Halbfinale der gastgebende Rheinlandligist TV Engers ohne Derya Akbulut und Jenna Wadle gegen den späteren Pokalsieger HSG Wittlich aus der Oberliga mit 10:21 (5:11) deutlich verloren hatte, stand für vier ehemalige Engerser Spielerinnen fest, dass sie im kleinen Finale an alter Wirkungsstätte gegen ihren ehemaligen Verein ran mussten: Angelina Richter, Nicole Hommen, Carolin Wambach und Jana Schubert aus dem Bassenheimer Aufgebot haben allesamt TVE-Vergangenheit. Wambach und Schubert lernten die Grundlagen des Handballspielens sogar am Wasserturm, ehe sie auf die andere Rheinseite wechselten, um ihr Potenzial in höheren Klassen weiterzuentwickeln. „Beide gehörten damals zu unseren Leistungsträgerinnen. Ich erinnere mich noch ganz genau an Carolins Tore, die sie für uns manchmal aus dem Nullwinkel von der Grundlinie erzielt hat“, sagte die Engerser Jugendleiterin Monika Maßmann.

Am Montagnachmittag hatten sie nun die ungewohnte Aufgabe zu bewältigen, gegen Engers zu spielen. Beide standen in der Anfangssieben auf dem Feld, steuerten insgesamt vier Treffer bei (drei für Schubert, einer für Wambach), waren aber auch nicht in der Lage, das zerfahrene Spiel des Favoriten entscheidend zu strukturieren. Der Rheinlandliga-Zweite bot dem Titelverteidiger gut Paroli, fand erst nach 30 Minuten kein Durchkommen mehr und kassierte im Gegenzug einfache Gegentore zum 16:23-Endstand. „Das war unsererseits lange Zeit ein Krampf“, kommentierte Jessica Gerlach.

Deutlich zufriedener zeigte sich TVE-Abteilungsleiter Paul Ganzer: „Unsere Mannschaft hat sich gegenüber dem Halbfinale klar gesteigert. Gegen Wittlich sind wir in Ehrfurcht erstarrt. Dafür haben wir gegen Bassenheim Wiedergutmachung betrieben. Wir können sehr zufrieden sein.“ Engers-Bezwinger Wittlich verließ die Halle nach dem Finale als verdienter Titelträger. „Wir haben sehr konsequent gespielt“, nannte HSG-Trainer Thomas Feilen nach dem 37:25 (18:12)-Erfolg über die HSG Hunsrück den Schlüssel zum Erfolg. Von Enttäuschung war bei den Unterlegenen nichts zu spüren. „Bereits mit dem Halbfinalsieg haben wir unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen“, lautete das Fazit von Hunsrücks Trainer Sascha Burg.

Quelle: Rhein-Zeitung (17.04.2017)
www.rhein-zeitung.de

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