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Urmitz entführt beide Punkte aus Bassenheim

Bassenheim/Urmitz/Bendorf. Zwei hart umkämpfte Spiele sind in der Handball-Rheinlandliga über die Bühne gegangen: Im Derby entführte der SV Urmitz mit dem 23:22-Erfolg beide Punkte beim TV Bassenheim, während sich die TS Bendorf in einer torreichen Begegnung mit 34:31 gegen die HSG Bad Ems/Bannberscheid durchsetzte.

TV Bassenheim. SV Urmitz 22:23 (12:12)

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Die Handballer des SV Urmitz (blaue Trikots) versuchen, Fabian Gerlach (am Ball) vom TV Bassenheim am Torwurf zu hindern. Und das Urmitzer Abwehrbollwerk hatte Gerlach und Co. tatsächlich gut im Griff und entführten im hart umkämpften Rheinlandligaderby mit dem 23:22-Sieg beide Punkte aus der gut gefüllten Bassenheimer Karmelenberghalle. Foto: Wolfgang Heil

Während die Urmitzer sich durch den Erfolg wertvolle Luft im Kampf gegen den Abstieg verschafft haben, konnten sie gleichzeitig die jüngste Erfolgsserie des TVB, der in diesem Jahr bis dato 7:1 Punkte geholt hatte, beenden, sodass auch die Bassenheimer selbst noch im Dunstkreis der Abstiegskandidaten verharren.

300 Zuschauer lockte das Derby in die Karmelenberghalle – und die sahen eine kampfbetonte, nicht hochklassige und äußerst spannende Partie. Urmitz erwischte den besseren Start mit drei Toren in den ersten 200 Sekunden zur 3:0-Führung. Beim 4:4 hatte Bassenheim wieder ausgeglichen. Ab da lieferten sich beide Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit wechselnden Führungen von maximal zwei Treffern Differenz. Prägendes Merkmal der Partie war die gute Abwehrarbeit auf beiden Seiten, an denen auch die jeweiligen Torhüter ihren Anteil hatten.

So verstand es Urmitz beispielsweise, die Kreise des zuletzt sehr torgefährlichen Fabian Gerlach gut einzuengen. Insbesondere ab der 45. Minute verschafften sich die Rheinstädter dann leichte Feldvorteile. Trotzdem wurde es am Ende dramatisch, nachdem der SVU gut vier Minuten vor Spielende mit dem 22:20 von Timo Hommen die Hand schon am doppelten Punktgewinn hatte. Gerlach und Christian Sauer (59.) egalisierten die Urmitzer Führung.

Gästetrainer Zdravko Guduras nahm eine halbe Minute vor Spielende eine Auszeit, um einen Spielzug anzusagen, aus dem dann ein Siebenmeter für Urmitz entsprang. Obwohl Bassenheims Torhüter die Hand an den Ball bekam, kullerte der Ball, geworfen von Lars Pitzen, soeben noch über die Linie. Doch Bassenheim bot sich die Ausgleichschance, als Gerlach trotz eines Foulspiels noch den Außen freispielte, dessen Wurfversuch aber von der Schlusssirene verhindert wurde.

Guduras war erleichtert und meinte: „Wir wussten von Anfang an, dass heute keine Schönheitspreise verteilt werden. Es war zwar ein glücklicher, aber kein unverdienter Erfolg, der uns Auftrieb für die nächsten Spiele geben sollte.“ Bassenheims Trainer Michael Schröder sah es ähnlich, bewertete aber naturgemäß den Spielausgang anders als Guduras. „So eine enge Partie hat eigentlich keinen Sieger verdient. Aus meiner Sicht war das am Ende ein Siebenmeter für uns. Aber letztlich haben wir die knappe Niederlage auch unserer schlechten Chancenverwertung zu zuschreiben“, sagte Schröder.

Bassenheim: T. Flöck, Klapthor; Begen (8), Gerlach (4/2), Pieper (3), Neideck (2), Oster (2), Sauer (2), Israel (1), Buch, Kreuter, Stahl.

Urmitz: C. Flöck, Löcher; Pitzen (13/8), Majewski (4), Hommen (4), Häring (1), Hoffend (1), Becker, Boos, Devant, Eitelbach, Elmers, Gauss, Weber.

TS Bendorf – HSG Bad Ems/B. 34:31 (14:14)

Auch im Jahr 2017 fühlt sich die Turnerschaft in der heimischen WRG-Arena bislang wohl. Gegen die HSG gelang nämlich die Revanche für die unglückliche Hinspielniederlage. Allerdings erwies sich der Gast auch diesmal lange Zeit als zäher Brocken, denn die Bendorfer Falken konnten erst im Verlauf der zweiten Spielhälfte ihrer Favoritenrolle als Tabellenzweiter gegen den Ligaachten gerecht werden.

Der verschlafene Start seines Teams schmeckte Bendorfs Trainer Christoph Barthel nicht besonders: „Wir sind pomadig in das Spiel gestartet, haben uns dann aber richtig reingebissen.“

Die Turnerschaft lag nach einer 1:0-Führung nicht nur schnell 1:3 hinten, sondern musste die Lahn/Westerwaldkombination um Torjäger Mathias Baldus (zehn Tore) sogar auf 9:4 davonziehen lassen. Barthel: „Das war ein harter Kampf. Die HSG war der hartnäckige Gegner, den wir erwartet haben.“

Da war es gut, dass auch die Gastgeber einen brandgefährlichen Torjäger in ihren Reihen hatten, denn Moritz Gutfrucht tat es Baldus gleich und markierte ebenfalls zehn Treffer. Er war es auch, der einen Bendorfer 5:0-Torelauf zur neuerlichen Führung (10:9) abschloss. Nun wurde das Bendorfer Spiel sicherer, aber Bad Ems spielte weiter stark und ging mit einem 14:14 in die Pause.

Danach legten die Gäste sogar noch einmal 15:14 und 16:15 vor, doch nach 35 Minuten war es mit der HSG-Herrlichkeit vorbei, als diese zwei Zeitstrafen in Folge kassierte. Bendorf nutze die vierminütige Überzahl und bog das Spiel um. 16:16, 20:18 und 23:20 lautete der weitere Spielverlauf aus Sicht der Turnerschaft. Neben Gutfrucht setzte sich zusehends Marco Lebernegg und Lucas Litzmann immer besser in Szene. Doch die HSG hielt nochmals mit aller Kraft dagegen und kämpfte sich erneut nach 45. Spielminuten auf einen Treffer heran. Doch in der Endphase brachte die Turnerschaft den Sieg nach Hause. Barthel: „Wir waren in der zweiten Halbzeit meist in Führung, haben die nötige Wurfqualität gezeigt und deshalb verdient gewonnen.“

Bendorf: Boinski, Kunz; Gutfrucht (10/4), Lebernegg (8), Litzmann (6), Schaub (4), Engler (2), Kersten (2), Acar (1), Mohrs (1), Barreteau, Dreidoppel, Schmitt.

Von unserem Mitarbeiter

Harry Traubenkraut

Quelle: Rhein-Zeitung (06.02.2017)
www.rhein-zeitung.de

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