Koblenz. Die Turnerschaft Bendorf entwickelt sich in der Handball-Rheinlandliga zum Maß aller Dinge. Gegen die seit zwei Jahren unbesiegte HSG Mertesdorf festigten die Falken mit einem 24:22-Erfolg die Tabellenführung. Auch der SV Urmitz (36:30) konnte jubeln, während der TV Bassenheim (23:27) die zweite Heimniederlage kassierte.
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Nichts war’s mit einem Heimsieg für Fabian Gerlach (am Ball) und den TV Bassenheim. Der Handball-Rheinlandligist unterlag in der Karmelenberghalle der HSG Bad Ems/Bannberscheid mit 23:27. Foto: Wolfgang Heil
TV Bassenheim – HSG Bad Ems/B. 23:27 (11:12)
Im dritten Heimspiel in Folge hat der TV Bassenheim gegen bis dahin punktlosen Gäste eine Niederlage kassiert. Entgegen seinen Befürchtungen konnte TVB-Trainer Olaf Neumann mit Fabian Gerlach, Matthias Israel und Christoph Räder drei wichtige Akteure doch aufbieten. Die Gäste erwiesen sich von Beginn an als zäher Brocken. Nach einer offenen Anfangsphase bis zum 5:5 handelten sich die Einheimischen beim 5:7 erstmals einen Zwei-Tore-Rückstand ein, blieben aber anschließend in Schlagdistanz. Bassenheim scheiterte dann aber immer wieder am überragenden Gästetorhüter Thorsten Schaust, lief meist einem knappen Rückstand hinterher und kam letztmals beim 15:15 (39.) zum Ausgleich.
„Wir sind gut aus der Pause gekommen und konnten nicht nur ausgleichen, sondern hatten klare Chancen zur Führung“, ärgerte sich Neumann, denn dann setzten sich die Gäste erstmals auf drei Treffer ab. Vom 15:18 erholten sich die Neumann-Schützlinge nicht mehr. Neumann: „Der HSG-Sieg war verdient. Aber ich kann meinen Jungs keine großen Vorwürfe machen. Es war ja nicht so, dass wir einfallslos gespielt, oder überhastet geworfen hätten. Unsere Würfe waren fast alle gut herausgespielt. Nur machen musst du die Dinger dann eben auch.“
Bassenheim: Flöck, Klappthor; Reick (6/3), Räder (5), Gerlach (5/1), Pieper (3), Buch (2), Kreuter (1), Sauer (1), Begen, Israel, Stahl.
TV Welling – SV Urmitz 30:36 (14:18)
Der SV Urmitz kann nach seiner dritten Partie von einem gelungenen Saisoneinstand reden. „Uns tun der Sieg und die damit verbundenen 4:2-Startpunkte sehr gut. Aber überbewerten möchte ich ihn nicht, denn Welling war personell geschwächt“ sagte SVU-Trainer Zdravko Guduras. Wellings Spielertrainer Kai Schäfer fiel kurzfristig aus, weil er zum zweiten Mal Vater wurde. Neben ihm fehlte auch Jan Schwarz und damit der komplette Wellinger Abwehr-Innenblock. Guduras: „Mein junges Team besteht aus lauter schnellen, aber auch noch schmächtigen Burschen. Gegen den körperlich sehr präsenten Wellinger Rückraum hatten wir da große Probleme. Wir haben außerdem den Start etwas verschlafen.“
Entsprechend kamen die Wellinger zunächst besser ins Spiel, ehe in der 25. Minute die vorentscheidende Szene der Partie folgte. Bei einem Wellinger Gegenstoß wurde Max Adams von SVU-Spieler Philipp Majewski unsanft von den Beinen geholt und musste mit einer Knieverletzung ins Krankenhaus. Damit waren beide Mannschaften eines Schlüsselspielers beraubt, denn Majewski sah für die ungewollte, aber übel aussehende Aktion die Rote Karte. Guduras meinte später: „Die Rote Karte war in Ordnung, aber es war definitiv keine Absicht von Philipp. Ich hoffe sehr, dass Max Adams keine langwierige Verletzung hat. Das hat Welling sicher sehr geschwächt, aber uns auch. Philip war bis dahin unser erfolgreichster Torschütze.“ Dennoch übernahm der SV Urmitz nun zusehends die Kontrolle über die Partie. Bis zur Pause konnten sich die Rheinstädter schon vorentscheidend auf 18:14 absetzen und hatten dann im zweiten Durchgang keine Schwierigkeiten mehr, den Sieg einzufahren.
Urmitz: Flöck, Löcher; Pitzen (10), Häring (10/3), Elmers (6), Majewski (3), Boos (2), Becker (2), Hoffend (2), Eitelbach (1), Ohlendorf, Weber.
Turnerschaft Bendorf – HSG Mertesdorf/R. 24:22 (12:11)
Auch gegen den starken Aufsteiger von der Mosel (zuvor 42 Spiele und fast zwei Jahre lang bei seinem Durchmarsch in die Rheinlandliga stets Sieger) hat die Turnerschaft nichts anbrennen lassen. Dabei mussten die Gastgeber auf Stefan Brinkmann, der sich beim Training einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und lange ausfallen wird, sowie Christian Kühn und Jonas Strüder verzichten. Beide Teams schenkten sich in der gut gefüllten WRG-Arena keinen Zentimeter. Über 2:2, 3:4 und 6:6 entwickelte sich ein hart geführtes, enges Spiel. Die HSG erspielte sich nach 20 Minuten einen 9:7-Vorsprung. Doch Bendorf hielt mit Tempospiel dagegen, glich zunächst aus und konnte wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff sogar noch mit einem von Moritz Gutfrucht erfolgreich vollendeten Kempa-Trick die 12:11-Führung erzielen. Nach Wiederanpfiff kassierte Bendorf drei Gegentore zum 12:14. Ein Rückstand, dem die Schützlinge von Trainer Christoph Barthel bis zur 45. Minute nachliefen, ehe Lars Dreidoppel von außen der Ausgleich (17:17) gelang. Nun lief es plötzlich in der TSB-Offensive wieder wie am Schnürchen. Immer wieder konnten sich Gutfrucht, Christian Schaub und René Engler in Szene setzen. Verdienter Lohn war die Bendorfer 20:18-Führung. Nachdem die HSG beim 20:20 noch einmal egalisierte, sicherte Bendorfs Torhüter Björn Boinski die anschließende 21:20-Führung, die Bendorf anschließend auf zwei Tore ausbaute und dann letztlich zum verdienten 24:22-Erfolg kam. Bendorfs Co-Trainer Peter Becher zeigte sich nach dem Spiel überglücklich: „Wir haben ein super Spiel gemacht. Die Abwehr hat die Begegnung entschieden. Lediglich 22 Gegentore zu kassieren, spricht da Bände.“ htr
Bendorf: Boinski, Kunz; Gutfrucht (7), Lebernegg (7/1), Schaub (4), Engler (3), Dreidoppel (2), Mohrs (1/1), Acar, Barreteau, Becher, Flaming, Kersten, Litzmann.
Quelle: Rhein-Zeitung (26.09.2016)
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