Die Oberligabegegnung DJK Marpingen gegen den TV Bassenheim war ein kurioses Spiel, das mit einer 23:21 Niederlage endete. Auch eine kämpferisch tolle Aufholjagd ab der 40. Minute vermochte daran nichts zu ändern.
Die erste Halbzeit verlief schleppend: viele kleinere technische Fehler häuften sich im Angriff und in der Abwehr kam man immer einen Schritt zu spät, so dass die Gastgeber zur Halbzeit mit 14:13 führten. Aber bereits in der ersten Halbzeit zeichnet sich ab, was dem Team in der zweiten Halbzeit zum Verhängnis werden sollte: die beiden Unparteiischen sorgten zu diesem Zeitpunkt für häufiges Kopfschütteln bei Trainerin, Spielerinnen und den zahlreichen mitgereisten Fans. Immer wieder wurden offensichtliche Fouls beim Abschluss nicht geahndet, was den Gegner zu leichten Ballgewinnen brachte und die eigene Mannschaft langsam verzweifeln ließ.
Leider sollte sich dieser Trend in der zweiten Halbzeit noch zu einem Drama entwickeln. Durch die inkonsequente Linie des Schiedrsrichtergespanns konnte sich Marpingen eine beachtliche Führung von 19:13 erarbeiten. Aber anstatt sich seinem Schicksal zu ergeben, kämpfte der TV Bassenheim und startete eine durch sehenswerten Kampf- und Teamgeist geprägte Aufholjagd. Die Mannschaft stand nun in der Abwehr wie eine Festung und sorgte dafür, dass dem Gegner nicht mehr viel einfiel um dem Bassenheimer Tor entscheidend nahe zu kommen. An dieser Stelle traten dann die beiden Unparteiischen wieder in Erscheinung: beim Gastgeber wurden technische Fehler nicht geahndet, sie durften ewig lange vor dem Tor des TVB spielen, ohne dass Zeitspiel angezeigt wurde, während die Bassenheimerinnen immer wieder fragwürdige Zeitstrafen erhielten. Marpingen durfte sich in den Abwehraktionen alles erlauben.
„Was soll man seinen Spielerinnen in so einem Fall sagen, sie fassen sich ein Herz, kämpfen wie die Löwen, aber es gibt nichts was wir hätten tun können. Wir hätten noch Tage so weiterspielen können und hätten dieses Spiel nie gewonnen. Es war sicherlich kein technisch hochwertiges Spiel, wir haben viele Fehler gemacht, aber der Gegner war nicht besser als wir. Das klingt vielleicht nach Frustration, aber mir geht es hier nicht darum, dass ich Marpingen die Punkte nicht gönne, oder einen Sündenbock suche, dafür bin ich nicht der Typ. Es ist aber einfach bitter zu realisieren, dass manche Spiele nicht sportlich entschieden werden.“
Jetzt hat die Mannschaft erst einmal zwei Wochen Zeit, die Wunden zu lecken. Genug Zeit um dieses Spektakel aus den Köpfen der Spielerinnen zu bekommen. Dann wird sicherlich auch wieder Michelle Sorger mit von der Partie sein können, die krankheitsbedingt fehlen musste. „Wir werden aus diesem Spiel mitnehmen, dass die Mannschaft in der Lage ist, zu kämpfen bis zum Schluss und als ein Team zusammenzustehen. Das ist mir mehr Wert als diese beiden Punkte! Es war mir ein Vergnügen mit diesen Mädels an diesem Abend auf dem Feld zu stehen.“
Es spielten:
M. Nolden (TW), L. Schönfels (TW), M. Müller (TW), N. Oster (2), St. Henn (2), N. Müller (1), J. Oster (1), M. Hoffmann (1), J. Schmitt (5/2), S. Keller (3), Ch. Henn (6), A. Dähler