Handball-Oberliga Frauen – Ein Unentschieden, das der Mannschaft hilft: Die Frauen des TV Bassenheim haben in der Handball-Oberliga gegen die VTV Mundenheim ein 31:31 (13:14)-Remis erkämpft. Damit stecken die Bassenheimerinnen weiter im Tabellenkeller fest, aber der Klassenverbleib ist dennoch gut möglich.
Nach dem Schlusspfiff musste Angelika Moskopp erst einmal durchatmen. „Wir haben heute wirklich alles gegeben und bis zum Schluss gekämpft“, sagte die Trainerin des TV Bassenheim sichtlich zufrieden. Ihre Spielerinnen hatten es gegen den Favoriten spannend gemacht und kurz vor dem Ende starke Nerven bewiesen. 48 Sekunden vor dem Schlusspfiff waren die Gäste 31:30 in Führung gegangen, den Bassenheimerinnen blieb nur ein finaler Angriff, um wenigstens noch einen Punkt zu sichern. Die Gastgeberinnen spielten den Ball schnell nach vorn, und Tina Ring blieb am Kreis cool: Sie sicherte mir ihrem Treffer das absolut verdiente Unentschieden.
„Ein Sieg wäre gerecht gewesen“, fasste Moskopp zusammen. „Aber der Punktgewinn ist für uns dennoch wertvoll, weil wir im Abstiegskampf jeden Zähler brauchen.“ In der Tat sah es in der zweiten Halbzeit so aus, als könnte Bassenheim einmal mehr seine Heimstärke nutzen und einen Sieg einfahren. In der ersten Hälfte waren aber zunächst die Gäste besser ins Spiel gekommen. Während die Bassenheimerinnen einige gute Wurfchancen ausließen, traf Mundenheim souverän und setzte sich mit fünf Toren deutlich ab (10:5, 16. Minute). „Wir haben zu oft versucht, über den Kreis zu spielen“, analysierte Moskopp. „Wir mussten einfach mehr aus dem Rückraum werfen.“ Die Konsequenz: In der zweiten Halbzeit stellte sie ihr Team um, und nun lief es deutlich besser.
In der 32. Minute gingen die Gastgeberinnen erstmals in Führung, konnten aber nicht davonziehen. Insbesondere in der Defensive tat sich Bassenheim schwer: Da das Schiedsrichtergespann rigoros durchgriff, kassierten sie zahlreiche Siebenmeter und mussten durch eine Reihe von Zeitstrafen ständig in Unterzahl spielen. „Diese Entscheidungen haben uns das Verteidigen sehr schwer gemacht“, sagte Moskopp. Als auffälligste Spielerin auf dem Platz überzeugte vor allem Michelle Sorger, die starke elf Tore erzielte und auf Linksaußen ständig für Unordnung in der Abwehr der Gäste sorgte. „Sie wird jedes Match stärker“, lobte Moskopp. „Aber das ganze Team hat super gespielt. Nur so können wir bestehen.“
Die Bassenheimerin Michelle Sorger (am Ball) war beim 31:31 gegen Mundenheim mit elf Treffern nicht nur erfolgreichste Werferin ihrer Mannschaft, sondern sie sorgte auf Linksaußen auch ständig für Unruhe. Foto: Thomas Frey
Denn vor allem wegen der frappierenden Auswärtsschwäche hängt ihre Mannschaft weiter im Tabellenkeller fest: In fremden Hallen konnte der TVB bislang keinen einzigen Punkt einfahren. Woran das liegt? „Wenn ich das wüsste“, konnte auch Moskopp nur mit den Schultern zucken. In den eigenen vier Wänden läuft es hingegen viel besser – und das im doppelten Sinne. „Die Resonanz der Zuschauer wird immer besser“, freute sich die Trainerin. Auch gegen Mundenheim waren viele Fans gekommen, die den Aufsteiger lautstark nach vorne brüllten. „Für uns ist es zudem sehr wichtig, dass der Verein und der Vorstand hinter uns stehen“, erläuterte Moskopp. Und deshalb sei sie optimistisch, dass der Klassenverbleib noch zu schaffen sei. Um sicher in der Oberliga zu bleiben, muss ihr Team aber den viertletzten Platz verlassen und an Püttlingen vorbeiziehen. „Die Mannschaft will“, sagte Moskopp. „Wir müssen jetzt nur auswärts mal was holen, dann bekommen wir auch den nötigen Kick für den Klassenverbleib.“
Bassenheim:
Nolden, Eich, Sorger (11/6), Schönfels (1), Ring (3), Oster (3), Israel (1), S. Henn, Keller (6), Beuster, Hoffmann, C. Henn (3), Dähler (3/2).
Bericht Rhein-Zeitung von Matthias Klein